Schweizer Armee hat erste Kampfjetpilotin
Die letzte Männerdomäne der Schweizer Armee ist erobert: Oberleutnant Fanny Chollet fliegt in der Fliegerstaffel 18 als erste Frau eine F/A-18 Hornet.
Das Wichtigste in Kürze
- Fanny Chollet ist die erste Kampfjetpilotin der Armee.
- Die 28-jährige Waadtländerin gehört der Fliegerstaffel 18 in Payerne an.
Das Medieninteresse an Fanny Chollet ist gross. Doch der Rummel behagt der Pilotin nicht: «Viel lieber wäre ich jetzt am fliegen», lächelt sie.
Doch die Zeit für ein Fotoshooting vor dem Jet und für die Fragen der Journalisten nimmt sie sich natürlich trotzdem. Sie sei auch stolz, die erste Kampfjetpilotin der Luftwaffe geworden zu sein.
Pionierin in Schweizer Armee
Als Fanny Chollet in ihrem letzten Jahr auf dem Gymnasium das erste Mal von der Ausbildung zum Militärpilot hörte, entschied sie sich sofort für diesen Weg. «Ich kannte in meinem Umfeld schon viele Privatpiloten, die Fliegerei war mir schon immer vertraut», erzählt sie.
Die Waadtländerin zog die Ausbildung durch und sitzt heute als erste Frau im Cockpit einer F/A-18-Hornet. Chollet ist nicht die erste Militärpilotin. Den Frauen vor ihr war es aber noch verwehrt, Jets zu fliegen. Sie blieben beim Helikopter.
Fannys Spitzname ist Shotty
Fanny Chollet wollte nie eine Extrawurst, nur weil sie eine Frau ist. Im Gegenteil: «Wir durchliefen alle diesselbe Ausbildung und arbeiteten alle hart, um unseren Traum zu verwirklichen.»
Bis auf den heutigen Tag, wo das Medienintresse an ihr so gross ist, spürte sie nie einen Unterschied zu ihren männlichen Kollegen.
Der Spitzname von Fanny Chollet lautet «Shotty». Sie erklärt: «Bei uns ist es Tradition, dass dir die anderen in der Ausbildung einen Spitznamen verpassen.» Aus Respekt vor dieser Tradition wolle sie aber nicht sagen, was genau hinter Shotty stehe.
Die 28-jährige Pilotin ist in ihrer Domäne zwar eine Pionierin, doch als Vorbild sieht sie sich nicht unbedingt: «Ich rate jungen Mädchen dasselbe wie jungen Knaben. Nämlich, dass man extrem motiviert sein muss, um Kampfjetpilot zu werden.»