Schweizer reisen als Favoriten an die Koch Weltmeisterschaft
Die Schweiz kann nicht nur Rösti und Spiegelei. Das beweisen die beiden Schweizer Kochnationalmannschaften ab Sonntag an der Koch-WM in Luxemburg.
Das Wichtigste in Kürze
- Am Wochenende startet in Luxemburg die Koch-Weltmeisterschaft.
- Die Schweiz tritt mit vier Teams an, darunter die Nationalmannschaft und Juniorennati.
- Die WM findet nur alle vier Jahre statt, die Junioren gewannen schon drei Mal in Folge.
Eine Woche lang kochen die besten Köche der Welt um die Wette. In Luxemburg beginnt am Freitag die Koch-Weltmeisterschaft. Diese findet nur alle vier Jahre statt und lässt in diesem Jahr rund 75 Nationen antreten. Darunter auch die Schweiz, die sogar zu den Favoriten gehört.
Mit einer Tonne Material an die WM
Die Schweiz tritt mit vier Teams an. Im Rampenlicht stehen besonders die Kochnationalmannschaft und Juniorennationalmannschaft. Die Kochnati gehört zur Weltspitze und wurde an der Koch-Olympiade 2016 Dritter. Die Junioren haben gar die letzten drei Weltmeisterschaften in Folge gewonnen. Doch damit es mit der Titelverteidigung klappt, ist grosse Vorbereitung angesagt.
Diese dauert ganze zwei Jahre, erzählt Teammanager Tobia Ciarulli. «Zuerst werden Ideen gesammelt, dann etliche Male ausprobiert, jedes Mal etwas abgeändert, bis alles sitzt.» Er vergleicht es mit einem Sportler: «Der trainiert auch Jahre lang um in den entscheidenen Minuten die beste Leistung zu bringen.» Einer dieser Kochsportler ist Manuel Engel. Er kocht in der Juniorennati und zeigte Nau am Tag der Abfahrt das ganze Material: «Gegen eine Tonne, vielleicht etwas mehr.»
Die Köche bringen alles selber mit nach Luxemburg. Von den Nahrungsmitteln über Kochtöpfe und Schwingbesen bis zur Knoblauchpresse. Die meisten Nahrungsmittel wie Fleisch, Fisch oder Gemüse roh in Kühlboxen. «Es gibt einzelne Sachen in der Patisserie, welche man aus Zeitgründen schon vorher backen muss.» Natürlich muss alles beim Zoll angemeldet werden.
Haute Cuisine mit geschmortem «Bäggli»
An der WM kochen die Nationalteams in verschiedenen Kategorien. Einmal müssen sie ein kaltes Programm herrichten, doch richtig zur Sache geht`s bei Hot Kitchen. Da kochen die Teams ein 3-Gang-Menü für über 100 Personen (Nati) oder 70 Personen (Junioren). Bei den Junioren kommt das Schweizerische nicht zu kurz: Zander aus Zürich, Kalbsnierstuck und «Bäggli», Fondue-Kroketten oder Vieille Prune im Dessert. «Wir wollen so kochen, wie wir es auch hier tun», so Engel.
Bewertet wird am Wettkampf die Vorbereitung, Hygiene, oder Faktoren wie die Einhaltung der richtigen Garmethoden, der Service und natürlich die Degustation. «Wir sind ganz vorne mit dabei», sagt Engel bestimmt. Die härtesten Konkurrenten seien die nordischen Länder wie Norwegen und Schweden. Dort seien die Köche jedoch meist Profis, welche zu 100 Prozent für die Koch-WM arbeiten und trainieren. Die Schweizer machen dies, mit einer kleinen Tagesgage, allesamt freiwillig.