So gefährlich sind E-Trottinetts in den Städten
Das E-Trottinett prägt zunehmend das Schweizer Strassenbild. Der Umgang mit den kleinen E-Scootern ist aber nicht ganz ungefährlich, wie ein Test des TCS zeigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Das E-Trottinett wird in der Schweiz immer beliebter.
- Vor allem Pendler nutzen die E-Scooter für «die letzte Meile».
- Wegen der losen Gesetzgebung birgt dies Gefahren für den Verkehr im öffentlichen Raum.
Das E-Trottinett ist in der Schweiz auf dem Vormarsch. Vor allem in den Städten nutzen Pendler die kleinen Elektroflitzer auf Kurzstrecken in Kombination mit dem ÖV. Bevor man sich allerdings für den Kauf eines E-Trottis entscheidet, gibt es mehrere Aspekte zu beachten, sagt der TCS.
Grosse qualitative Unterschiede
Zusammen mit den Konsumentenmagazinen Kassensturz testete der TCS insgesamt acht E-Trotti-Modelle. «Immer, wenn es einen Boom gibt, gibt es viele gute, aber auch viele schlechte Modelle», sagt Jürg Reinhard vom TCS. Es sei dabei in erster Linie darum gegangen, die Spreu vom Weizen zu trennen.
Die Ergebnisse zeigen: E-Trotti ist nicht gleich E-Trotti. «Wir haben quasi alles gesehen. Von sehr verboten, über ein bisschen verboten bis sehr gut», sagt Reinhard.
Schwierige Gesetzgebung
Grund für diese Resultate sei in erster Linie, dass die Schweizer Richtlinien von chinesischen Importeuren meist nicht berücksichtig werden. «Ein E-Trotti muss beispielsweise obligatorisch vorne und hinten ein Licht und zusätzlich eine Hupe haben», sagt der TCS Experte. Vorgeschrieben ist zudem eine Vorder- und Rückbremse und eine Höchstgeschwindigkeit von 20 km/h.
Die Schweiz ist bei Weitem nicht allein. «Auch das gesamte umliegende europäische Ausland hinkt bei der Gesetzgebung hinterher», so Reinhard. Dies birgt einige Gefahren im Verkehr: «Viele wissen nicht, dass das Fahren eines E-Trottinetts auf Plätzen oder auf dem Trottoir verboten ist.» Dabei ist der Elektro-Scooter einem normalen Velo gleichgestellt.
TCS empfiehlt Probefahrt
Nichtsdestotrotz dürfe natürlich jeder ein solches E-Trottinett kaufen, sagt der Experte. Es gibt allerdings Kriterien, welche er vor dem Kauf empfiehlt. «Persönlich würde ich das Trottinett vor dem Kauf Probe fahren», meint Reinhard. Neben den technischen Richtlinien sollte das Trottinett zudem faltbar sein, um es problemlos mitnehmen zu können.
Dies gelte vor allem für Pendler, welche die sogenannte «letzte Meile» zurücklegen wollen. «Ein E-Trottinett ist um einiges praktischer als ein E-Bike», meint Reinhard.
Gerade für die Stadtpendler empfiehlt es sich zusätzlich, vor dem Kauf ein Auge auf die Pneus zu werfen. «Die Pneus sollten wegen der Tramschienen in den Städten nicht zu schmal sein», warnt der Experte. Dadurch liessen sich Unfälle vermeiden, zumal für E-Trottis in der Schweiz auch keine Helmpflicht gilt.