Sozialhilfe Bilanz der Städte zeigt Risiken und Massnahmen auf

Die Zahl der Sozialhilfefälle in der Schweiz steigt weiter an. Allerdings weniger stark als in den Vorjahren, wie der Kennzahlenbericht 2017 zeigt.

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Sozialhilfe in den Westschweizer Städten: Beat Feurer, Sozialdirektor Biel, erklärt die Gründe für die hohe Quote von Sozialhilfe-Beziehern seiner Stadt. - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Zahl der Sozialhilfebezüger steigt weiter an.
  • 2017 war die Zunahme allerdings schwächer als in den Vorjahren.
  • Die Quote der jungen Erwachsenen, die Sozialhilfe beziehen, nimmt weiterhin ab.

In der Schweiz bezieht etwa eine von 30 Personen Sozialhilfe. Die Zahl der Sozialhilfebezüger stieg auch im letzten Jahr leicht an, jedoch nicht so stark wie in den Vorjahren. Die höchste Quote in einem Vergleich von 14 Städten verzeichnet die Stadt Biel. Dort beziehen 11,5 Prozent der Bevölkerung Sozialhilfe. 

Der Bieler Sozialdirektor Beat Feurer (SVP) sieht aber eine Bevölkerungsgruppe auf dem Erfolgsweg: «Die jungen Erwachsenen sind die Gewinner, das müssen sie auch sein», findet er. Wenn man bei den jungen Erwachsenen nicht besonders daran arbeite, sie nachhaltig in den Arbeitsmarkt zu integrieren, blieben sie den Rest ihres Lebens auf die Sozialhilfe angewiesen.

Risikofaktoren eliminieren

Die Vergleichsstudie in Auftrag gegeben hat die Städteinitiative Sozialpolitik. Deren Präsident, der Winterthurer SP-Stadtrat Nicolas Galladé, will vor allem bei der Ausbildung von jungen Menschen ansetzen. Der möglichst rasche, jedoch unqualifizierte Einstieg in den Arbeitsmarkt sei hingegen nicht das Ziel.

Denn: Viele Sozialhilfebezüger arbeiten bereits. Nur reicht der Lohn nicht zur eigenen Unterhaltsfinanzierung. Besonders gefährdet, in die Armut zu rutschen, sind weiterhin alleinerziehende Personen sowie kinderreiche Familien und Personen mit Migrationshintergrund und ohne Ausbildung.

In vielen Städten fällt zudem auf, dass Personen über 45 Jahre häufiger Sozialhilfe beziehen. «Wenn diese Personen ihren Arbeitsplatz verlieren, ist es für sie schwierig, einen ähnlichen Arbeitsplatz wiederzufinden», sagt Beat Feurer. Diese Herausforderung betreffe aber die ganze Schweiz zunehmend.

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Beat Feurer, Sozialdirektor Biel, im Interview. - Nau

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