Tierquälerei auf Bauernhöfen: Tierschützer fordern Geld-Umverteilung
Animal Rights ist schockiert über die Zustände auf Schweizer Bauernhöfen. Angesichts der regelrechten Tierquälerei fordert die Organisation ein Umdenken.
Das Wichtigste in Kürze
- Animal Rights Switzerland ist schockiert über Zustände auf manchen Schweizer Bauernhöfen.
- Die Tierrechtsorganisation fordert in Bezug auf die drastischen Verstösse Massnahmen.
- Laut der Organisation muss sich in der Subventionspolitik etwas ändern.
Gestützt auf Daten des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) berichteten die SonntagsZeitung und LeMatin Dimanche über unzählige Tierschutzverstösse auf Schweizer Bauernhöfen. Für die Tierrechtsorganisation «Animal Rights» sind diese Recherchen schockierend.
Laut der Organisation gehören die betreffenden Hofbetreiber klar bestraft, wie der Geschäftsleiter Pablo Labhardt erläutert. «Bei einzelnen Verstössen fordern wir, dass diese klar sanktioniert werden, damit das Leid für die betroffenen Tiere nicht weitergeht. Die Bauern müssen zu spüren bekommen, dass es sich nicht mehr lohnt, diese Tierschutzverstösse billigend in Kauf zu nehmen.»
Tierquälerei ist keine Ausnahme
Auf jedem siebten Hof wurden die Subventionen wegen Mängeln gekürzt, schreibt Animal Rights Switzerland in einer Pressemitteilung. Es liegen Berichte vor von Infektionen, Kannibalismus und Wassermangel.
Gruppen von Rindern mit einer Grippe, die man gleichgültig verelenden liess. Schweine, die durch eine dicke Schicht ihres eigenen Kot waten müssen, um zur verdreckten Tränke zu gelangen. Das sind nur einige Beispiele von Tierleid, die bei Animal Rights Switzerland für grosse Betroffenheit sorgen.
Obgleich diese Tierquälerei schockiert, für Labhardt sind die Enthüllungen nicht sehr überraschend. Solange die tierische Landwirtschaft subventioniert werde, unterstütze man gelegentlich auch Tierquälerei, ist sich der Tierschützer sicher.
Politik in der Pflicht
Man müsse die staatlichen Subventionen weg von der tierischen und hin zu der pflanzlichen Landwirtschaft steuern. «Wir haben Wahljahr, alle Parteien müssen den Tierschutz in ihren Programmen aufnehmen. Die Subventionen müssen umgelagert werden, damit für Landwirte ein Anreiz geschaffen wird, pflanzliche Produkte herzustellen.»
Aus Sicht von Animal Rights reiche es in Bezug auf Tierquälerei nicht, nur Verstösse gegen das Tierschutzgesetz zu ahnden. Das Schlimmste für die Tiere in der Schweiz sei oft legal.
Unter anderem geht es um das Einsperren, das Verweigern von Kontakt zum Nachwuchs und ums Töten. «Wir alle müssen unseren Konsum von Tierprodukten grundsätzlich hinterfragen», gibt Labhardt zu bedenken.