Unia demonstriert wegen Uber Eats vor McDonald's Filialen
Unia kämpft gegen Uber Eats und deren angebliche Zusammenarbeit mit McDonald's. Die Fastfood-Kette ist ab der Protestaktion ziemlich erstaunt.
Das Wichtigste in Kürze
- Uber Eats kommt bis Ende nächster Woche in die Schweiz, konkret nach Genf.
- Laut Unia will McDonald's mit dem Essenslieferdienst zusammenzuspannen.
- McDonald's zeigt sich ab dieser angeblich geplanten Zusammenarbeit überrascht.
Der US-Konzern Uber lanciert in den kommenden Tagen seinen Essenslieferdienst «Uber Eats» in der Schweiz. Als eines der ersten Unternehmen wolle McDonald's mit Uber zusammenspannen, verkündete die Gewerkschaft Unia. Heute ist sie mit Bannern und Flyern ausgerüstet vor die McDonald's Filialen in Bern und Genf gezogen und hat gegen die Zusammenarbeit demonstriert.
«Uber und Uber Eats setzen auf Scheinselbstständigkeit», sagt Roman Künzler, Transportverantwortlicher der Unia. Heisst: «Als Angestellter bei Uber wird man nicht als selbstständig anerkannt, aber Uber anerkennt einem auch nicht als Angestellten», so Künzler weiter.
Fehlende Sozialversicherungen und tiefe Löhne
Die Gewerkschaft kritisiert insebesondere die nicht vorhandenen Sozial- und Unfallversicherungen, sowie die «Hungerlöhne»: «Stellen Sie sich vor, Uber-Angestellte fahren als Velokurier ohne Unfallversicherung durch die Städte und das noch unter Zeitdruck und Stress.» Bei einer Entlöhnung zwischen 20 und 25 Franken, von denen noch die Sozialabgaben wegfallen, muss man laut Künzler von reiner Ausbeutung sprechen.
Grosse Überraschung bei McDonalds
Die Fastfood-Kette McDonald's zeigte sich ab der Protestaktion heute Morgen ziemlich erstaunt und äussert sich gegenüber Nau schriftlich: «Wir sind überrascht, dass die zwei Demonstrationen der Unia vor unseren Restaurants stattfinden, denn die Aussagen der Unia betreffen nicht das Geschäftsmodell von McDonald's.» Ob das einer Dementierung gleichkommt? Roman Künzler hofft es: «Falls McDonald's doch von einer Zusammenarbeit absehen würde, wäre das ein Erfolg.»
Schweiz heisst Uber nicht willkommen
In der Schweiz ist Uber seit dem Markteintritt vor fünf
Jahren in Zürich auf viel Gegenwind gestossen. Zeitweise wurde der Fahrdienst
in gewissen Kantonen sogar verboten. Bis heute ist das Geschäftsmodell des
US-Konzerns unter Druck, denn: Juristisch ist bis heute nicht geklärt, ob die
Fahrer als selbstständige Unternehmer gelten oder doch als Angestellte.