Unispital Basel vermeldet Anstieg von GHB Proben
Das Wichtigste in Kürze
- In Basel sind vermehrt K.o.-Tropfen im Umlauf.
- Eine Abklärung im Spital wird den Opfern in jedem Fall empfohlen.
Das Problem ist allgegenwärtig in der Partyszene. In diesem Jahr wurden am Basler Uni Spital bereits 16 Patienten positiv auf die Droge GHB (Gamma-Hydroxybutyrat) getestet. Das sei im Vergleich dreimal so viel wie noch vor drei Jahren. «Das ist ein zunehmendes Problem», sagt Roland Bingisser,
Chefarzt des Notfallzentrums im Unispital Basel.
GHB ist der Wirkstoff, der gemeinhin mit den K.o.-Tropfen gleichgestellt wird. Bei geringer Dosierung kann die Droge positive Gefühle hervorrufen: Euphorie, Enthemmung, Freude. In höheren Mengen treten allerdings die gefürchteten Folgen auf. Von leichtem Schwindel über völlige Kraftlosigkeit bis hin zu komaähnlichen Zuständen. «Es sind mehrheitlich Frauen, die zu uns kommen und ihre Geschichte erzählen. In den Einzelfällen wissen wir jedoch nie, ob es sich um eine Fremdvergiftung handelt, oder die Droge aus Partygründen eingenommen wurde», sagt Bingisser zu Nau.
«Ein Spitalbesuch macht immer Sinn»
Bei einer ordentlichen Dosis hat die Droge zur Folge, dass Frauen die Kontrolle verlieren und schlimmstenfalls Opfer eines sexuellen Übergriffs werden können. Der Inhaltsstoff bewirkt nämlich, dass sich die Opfer nicht wehren können und möglicherweise ab dem Zeitpunkt der Einnahme keinerlei Erinnerungen haben.
Bereits 24 Stunden nach Einnahme kann der Wirkstoff nicht mehr nachgewiesen werden. Bingisser: «Bei einer Anklage im Falle einer Fremdvergiftung kann mit Hilfe einer Urin- oder Blutuntersuchung herausgefunden werden, ob Drogen im Spiel waren. Bei sexuellen Übergriffen ist diese Untersuchung zentral um eine Anklage zu erheben.»