Wolf Abschiessen als Mittel zum Wahlkampf

Alexandra Aregger
Alexandra Aregger

Uri,

Von der Märchen-Figur zum Alptraum für Bauern. Die Urner haben dafür gestimmt, den Schutz von Grossraubtieren zu lockern. Pro Natura sieht Hintergedanken.

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Pia Tresch von Pro Natura nimmt Stellung zur deutlich angenommen Initiative «Zur Regulierung von Grossraubtieren in Uri» - Nau

Das Wichtigste in Kürze

  • Uri hat die Initiative «Zur Regulierung von Grossraubtieren in Uri» deutlich angenommen.
  • Pro Natura ist empört, denn ein Kanton alleine kann nicht über eine Regulierung bestimmen.
  • Die Wölfe würden im Wahljahr für den Wahlkampf missbraucht.

Der gestrige Abstimmungssonntag hat deutliche Resultate hervor gebracht. Noch deutlicher als die Zersiedlungsinitiative abgelehnt wurde, ist in Uri eine Grossraubtier-Initiative angenommen worden.

Mit 70,2 Prozent hiessen die Urner die Initiative «Zur Regulierung von Grossraubtieren in Uri» gut. Mit der Initiative soll der Bestand von Wolf, Luchs und Bär zukünftig reguliert werden können.

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Ganzes Interview mit Pia Tresch von Pro Natura. - Nau
Mit solchen Karikaturen wurde für die Grossraubtier-Initiative geworben. - Abstimmungsvorlage Kanton Uri

Für Pia Tresch von Pro Natura Uri ein herber Schlag: «In meinen Augen ist es Stimmungsmache gegen Grossraubtiere.» Aber auch gegen Umweltorganisationen, die versuchen, deren Schutz zu erhalten.

Sie glaubt indes politische Hintergedanken zu sehen: «Es ist Wahljahr. Da reagieren Politiker immer anders als sie dies sonst tun würden.» Im Initiativkomitee finden sich beispielsweise die beiden Ständeräte Josef Dittli (FDP) und Isidor Baumann (CVP), oder Nationalrat Beat Arnold (SVP).

Schweizweit bald Wölfe im Visier?

In der Praxis wird sich vorerst nichts ändern für Wolf und Co. Denn Kantone können nicht alleine entscheiden, wann und wie die Tiere reguliert werden.

Doch Uri setzt mit der Initiative ein Zeichen auf nationaler Ebene. Derzeit berät der Nationalrat über die Revision des eidgenössischen Jagdgesetzes. Der Ständerat hat bereits zugestimmt, den Schutz zu lockern.

Für Tresch und Pro Natura wäre das Schlimmste, «wenn man den Schutz dieser streng geschützten Grossraubtiere wieder aufweichen würde.» Dass man also die Tiere abschiesse, nur weil sie im Weg seien.

Dann würde Pro Natura wohl das Referendum ergreifen müssen, welches auch die Gruppe Wolf Schweiz bereits angekündigt hat.

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