ABB bereitet laut Insidern Börsengang von E-Mobilitätsgeschäft vor
ABB strebt mit dem E-Mobilitätsgeschäft offenbar einen Börsengang an. Im Zuge dessen steht eine Ausgliederung der Sparte bevor.
Das Wichtigste in Kürze
- ABB bereitet offenbar einen Börsengang des E-Mobiliätsgeschäfts vor.
- Dafür ist eine Ausgliederung des stark wachsenden Geschäftsbereichs notwendig.
Der Schweizer Elektrotechnikkonzern ABB treibt die Vorbereitungen für den Börsengang seines Geschäfts mit Ladetechnik für Elektroautos voran. Die Sparte könnte im Optimalfall im ersten Halbjahr 2022 an die Schweizer Börse kommen, wie Insider gegenüber Reuters sagten.
Ausgliederung wäre für Börsengang notwendig
Vorher müsse das Geschäft, das Schnellladestationen für Autos und Busse herstellt, aus dem Konzern ausgegliedert werden. Der Wert der schnell wachsenden Einheit, die vom Boom der Elektrofahrzeuge profitiert, könnte demnach bei rund drei Milliarden US-Dollar liegen.
ABB-Chef Björn Rosengren hatte Ende April angekündigt, den Bereich zu einer eigenen rechtlichen Einheit zu machen. Damit solle die Grundlage für eine eigenständige Börsennotierung geschaffen werden. Rosengren stellte aber auch klar, dass ABB die Kontrolle an dem Geschäft behalten wolle.
E-Mobilitätsgeschäft der ABB ist stetig gewachsen
Der Bereich beschäftigt 850 Mitarbeiter und ist in über 85 Ländern tätig. Nach jahrelangen Wachstumsraten von jährlich 50 Prozent kam das E-Mobilitätsgeschäft 2020 auf einen Umsatz von 220 Millionen Dollar. Einem der Insider zufolge dürfte das Wachstumstempo zwar nachlassen, aber deutlich über dem Durchschnitt des gesamten Konzerns bleiben.
Denn immer mehr Menschen steigen von benzinbetriebenen Autos auf Elektrofahrzeuge um. Alleine die EU peilt bis 2025 eine Million und bis 2030 drei Millionen Ladestationen an. 2020 waren es erst 225'000.
Analysten erwarten weiter grosses Wachstum
Analysten von Goldman Sachs schätzten im Mai, dass der Umsatz des Geschäfts im nächsten Jahr 495 Millionen Dollar erreichen könnte. Den Wert der Einheit veranschlagten sie auf 3,4 Milliarden Dollar. Investoren setzen grosse Erwartungen in die Hersteller von Geräten zum Aufladen von Elektrofahrzeugen.
Rosengren ist dabei, den Konzern umzukrempeln und auf Profitabilität zu trimmen. So soll unter anderem das Turbolader-Geschäft über die Börse abgespalten oder verkauft werden. Vom Bereich Mechanical Power, der unter der Marke Dodge Kupplungen und Getriebe herstellt, will sich ABB ebenfalls trennen.