ABB etwas gemächlicher unterwegs – Umbau schreitet voran
Im letzten Quartal musste die ABB leicht zurückgehende Zahlen hinnehmen. Die Firma sieht sich in der Umstrukturierung jedoch auf gutem Weg.
Das Wichtigste in Kürze
- Das Wachstum der ABB hat sich etwas verlangsamt.
- Man befindet sich in einer Umstrukturierung des Unternehmens.
- Es wurden bereits Sparmassnahmen bestätigt.
ABB musste im dritten Quartal etwas kleinere Brötchen backen als im ersten Semester. Einerseits verlangsamte sich das Wachstum, andererseits ging auch der Gewinn etwas zurück. Mit dem Umbau und der Abspaltung der Division Stromnetze sieht sich der Industriekonzern aber auf Kurs.
ABB ist in der Übergangsphase bis zum Amtsantritt des neuen CEO Björn Rosengren stark mit seiner Neuausrichtung beschäftigt. Insbesondere die Loslösung der an Hitachi verkauften Stromnetzsparte beschäftigt die Firma. Das Unternehmen sieht sich dabei auf gutem Weg, wie es am Mittwoch mitteilte.
ABB geht davon aus, dass der Bereich ab dem 1. Januar 2020 auf eigenen Beinen stehen und der Verkauf wie geplant im ersten Semester 2020 abgeschlossen wird.
Mit dem Verkauf der Stromnetzsparte hatte ABB im vergangenen Dezember auch einen Umbau der Konzernstruktur angekündigt. Diese Transformation schreite gut voran, hiess es dazu. Die einzelnen Divisionen sollen dabei mehr Verantwortung erhalten und ABB als Ganzes einfacher, agiler und kundenorientierter werden. Für die Neuausrichtung wurden Restrukturierungskosten von 500 Millionen US-Dollar veranschlagt.
Sparziele der ABB bestätigt
Die Aufteilung der Mitarbeitenden aus Funktionen und Ländern auf die einzelnen Geschäftsbereiche wurde per Anfang Oktober vollständig festgelegt. Jeder Mitarbeiter weiss nun also, wo künftig sein Platz sein wird. Ob dies mit einem Stellenabbau verbunden war, liess das Management am Mittwoch offen.
Die Auflösung der Konzernstruktur soll bis Ende 2019 abgeschlossen sein. ABB bestätigte die bisherigen Einsparziele. Insgesamt soll das Vereinfachungsprogramm die Kosten um rund 500 Millionen Dollar im Jahr senken.
Bis dieser Wert erreicht ist, wird allerdings das Jahr 2021 laufen. Für das laufende Geschäftsjahr 2019 sollen sich die Einsparungen auf 150 bis 200 Millionen summieren.
Die Zahlen zum dritten Quartal fielen eher durchzogen aus. Der Umsatz ging in US-Dollar um 3,0 Prozent auf 6,89 Milliarden US-Dollar zurück. Rechnet man die Konsolidierungs- und die Währungseffekte heraus, ergab sich immerhin ein organisch gehaltener Umsatz.
Das schwächere Konjunkturumfeld habe einige Abnehmermärkte belastet, insbesondere den Robotik- und Automationssektor. So liess sich VR-Präsident und Interims-CEO Peter Voser in der Mitteilung zitieren. Insgesamt entwickelten sich die Verkäufe in den Sparten Robotik + Fertigungsautomation sowie Industrieautomation rückläufig. Die Sparten Elektrifizierung und Antriebstechnik zogen dagegen organisch leicht an.