Affäre Iqbal Khan: CS steht erneut unter Druck
In der CS tobt nach der Beschattungsaffäre um Banker Iqbal Khan an der Spitze ein Machtkampf.
Das Wichtigste in Kürze
- Credit Suisse Verwaltungspräsident Urs Rohner steht wegen den Aktionären unter Druck.
- Im Kampf um die Spitze gegen Tidjane Thiam stellen sich mehrere Aktionäre gegen Rohner.
Im Machtkampf an der Spitze der Schweizer Grossbank Credit Suisse wächst der Druck auf Verwaltungsratspräsident Urs Rohner. Der zweite Grossaktionär stellte sich am Mittwoch hinter Bankchef Tidjane Thiam.
Sollte Rohner Thiam nicht öffentlich unterstützen, solle er seinen Posten vorzeitig verlassen, teilte der britische Grossaktionär Silchester International Investors mit. Dieser hält nach eigenen Angaben knapp 3,3 Prozent der Credit Suisse Anteile.
Rohners Vertrag läuft bis 2021. Der grösste Aktionär, Harris Associates, hatte sich am Dienstag bereits hinter Thiam gestellt. Harris hält nach eigenen Angaben 8,4 Prozent der CS-Anteile.
Vergangene Woche hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg berichtet, Rohner bereite eine Liste möglicher Nachfolger für Thiam vor. Der Verwaltungsrat tagt noch diese Woche. Rohner wies den Bericht zurück.
Nicht viel Verständnis von Credit Suisse Aktionäre
Silchester sehe keinen Grund, warum Thiam nicht die volle Unterstützung von Rohner habe, teilte das Unternehmen mit. Ebenso sehe es keinen Grund, warum Rohner nicht wie geplant 2021 in Rente gehe. Wenn er Thiam nicht unterstützen könne, solle er sein Amt aber schon früher zur Verfügung stellen.
Iqbal Khan beschattet
Die zweitgrösste Schweizer Bank war durch die Bespitzelung des Vermögensverwalters Iqbal Khan im vergangenen Jahr in die Schlagzeilen geraten. Im Dezember wurde ein zweiter Fall von Beschattung eines Mitarbeiters publik. In beidem Fällen kam die Bank zu dem Schluss, dass Thiam davon nicht gewusst habe.