Swatch

Aktionär Wood kritisiert «verschlossene Kultur» bei Swatch

Keystone-SDA
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Zürich,

Steven Wood, Swatch-Verwaltungsratskandidat, hate den Uhrenkonzern für mangelnde Transparenz kritisiert und Schwächen bei Premium-Marken.

swatch nick hayek rahmenabkommen
Swatch Group-CEO Nick Hayek spricht an der GV zu den Aktionären. (Archivbild) - keystone

Swatch-Verwaltungsratskandidat Steven Wood wirft dem Uhrenkonzern eine fehlende Transparenz und Schwächen bei den Premium-Marken vor.

In einem Interview forderte Wood, der seine Beteiligung ausbauen will und dessen Wahl der Verwaltungsrat ablehnt, «frische Perspektiven» und einen Kulturwandel im Unternehmen. «Es klingt einfach, ist aber entscheidend», sagte er in einem am Montag erschienenen Interview mit «The Market».

Während CEO Nick Hayek einen hervorragenden Job beim Aufbau von Einstiegsmarken wie Tissot und Swatch gemacht habe, bestehe bei den Premium-Marken «noch viel» Verbesserungsbedarf, sagte Wood. Das Unternehmen habe die richtigen Produkte, leide jedoch «unter einer geschlossenen Kultur und verpassten Chancen in der Umsetzung». Swatch solle sich öffnen für neue Führungskräfte mit frischen Ideen.

Kampf ums Vertrauen: Die Generalversammlung naht

Wood will sich an der Generalversammlung am 21. Mai als zusätzlicher Vertreter der Inhaberaktionäre in das Aufsichtsgremium wählen lassen. Der Swatch-Verwaltungsrat ist allerdings gegen seine Wahl, was diese eher unwahrscheinlich macht. Denn die Swatch-Familie hält mit rund einem Viertel des Kapitals knapp 43 Prozent der Stimmen.

Die «verschlossene Kultur» sei der Grund für die enttäuschende Performance der Aktie, sagte Wood. Swatch müsse transparenter werden. «Wenn Marktteilnehmer keine Informationen erhalten, gehen sie immer vom schlimmsten Fall aus. Selbst die Mitarbeitenden von Swatch fordern mehr Transparenz – es ist also nicht nur der Markt.»

Woods Ambitionen: Mehr als nur ein Aktionär?

Der Gründer und Geschäftsführer von Greenwoods Investors NY hält eigenen Angaben zufolge aktuell 0,5 Prozent an Swatch. «Wir wollen mehr kaufen und versuchen, weitere Kapitalquellen anzuzapfen, um unsere Position auszubauen», sagte Wood.

Wood verteidigte seine Kandidatur. «Die Inhaberaktionäre von Swatch Group hatten nie die Möglichkeit, ihren Vertreter selbst zu wählen – dabei garantiert das Schweizerische Obligationenrecht genau dieses Wahlrecht, bestätigt durch zwei Bundesgerichtsentscheide». Sollte Swatch das Schweizer Recht nicht respektieren, müsse die Gruppe die rechtlichen Konsequenzen bedenken.

Verwaltungsrat wehrt sich

Der Swatch-Verwaltungsrat hatte mit Veröffentlichung der GV-Einladung Mitte April argumentiert, der US-Bürger Wood verfüge über keinen offensichtlichen Bezug zur Schweiz oder deren Industrie oder Erzeugnissen. Zudem sitze mit Jean-Pierre Roth bereits ein offizieller Vertreter der Inhaberaktionäre im Verwaltungsrat.

Ausserdem werde die Wahl einer Person, die in einem internationalen Rüstungskonzern engagiert ist, aus Reputationsrisiken strikt abgelehnt. Wood sitzt im Verwaltungsrat des italienischen Rüstungskonzerns Leonardo.

Kommentare

Curaglia

wenn man nicht den angestrebten Posten erhält sollte man nicht im Nachhinein seinen Frust in die Öffentlichkeit tragen. Könnte bei künftigen Bewerbungen zu Bumerang werden

User #2964 (nicht angemeldet)

Ein Investor, also eine Heuschrecke, will mehr Einfluss. Warum woll?

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