Allianz hält trotz Corona an geplanter Dividende fest
Die Allianz will ihren Aktionären trotz Corona-Krise eine Dividende auszahlen. Der Versicherungskonzern handelt damit gegen den Rat der europäischen Aufseher.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Allianz will den Aktionären trotz Corona-Krise eine Dividende auszahlen.
- Die Finanzkraft sei weiterhin sehr stark, heisst es beim Versicherungskonzern.
- Zuvor hatte die Europäische Versicherungsaufsicht zu einer Dividenden-Pause geraten.
Europas grösster Versicherer Allianz will seinen Aktionären trotz Corona-Krise und gegen den Rat der europäischen Aufseher eine Dividende für 2019 auszahlen.
«Obwohl zu erwarten ist, dass sich das aktuelle Umfeld auch in unseren Ergebnissen niederschlagen wird, bleibt unsere Finanzkraft weiterhin sehr stark», teilte der Dax-Konzern am Montag in München mit.
Aktienrückkauf wird gestoppt
Daher sollen die Anteilseigner bei der Hauptversammlung am 6. Mai wie geplant über eine Dividende von 9,60 Euro je Aktie abstimmen. Wegen der Coronavirus-Pandemie findet die Versammlung allerdings ohne persönliche Präsenz der Aktionäre in virtueller Form statt.
Während der Vorstand an der geplanten Dividende festhält, rudert er beim laufenden Aktienrückkauf zurück. Das laufende Programm im Umfang von 1,5 Milliarden Euro soll nach der Hälfte der Summe erst einmal gestoppt werden. «Wir werden eine Wiederaufnahme des Programms erwägen, wenn die finanziellen und wirtschaftlichen Auswirkungen der Covid-19-Pandemie klarer erkennbar sind», teilte der Konzern mit.
Kein pauschales Verbot
Vor einigen Tagen hatte die Europäische Versicherungsaufsicht Eiopa die Unternehmen der Branche zu einer Pause bei Dividenden und Aktienrückkäufen aufgefordert.
Die deutsche Finanzaufsicht Bafin hatte ein pauschales Ausschüttungsverbot für Versicherungsunternehmen aber als nicht geboten erachtet. Die Bafin erwarte von den Unternehmen aber «eine überzeugende Begründung, falls sie Dividenden ausschütten wollen», hiess es.