Aryzta bestätigt neues Elliott-Angebot und verkauft Geschäftsteil
Aryzta hat von Elliott Advisors ein neues Übernahmeangebot erhalten. Dieses werde «zu gegebener Zeit» geprüft.
Das Wichtigste in Kürze
- Aryzta hat vom US-Finanzinvestor Elliott Advisors ein neues Übernahme-Angebot erhalten.
- Das Unternehmen werde dieses Angebot «zu gegebener Zeit» prüfen.
- Gleichzeitig verkauft Aryzta das Pizza-Geschäft in Nordamerika.
Aryzta hat ein neues Übernahmeangebot vom US-Finanzinvestor Elliott Advisors auf dem Tisch. Der Backwarenkonzern hat am Montag entsprechende Presseberichte vom Wochenende bestätigt. Derweil hat Aryzta das Pizza-Geschäft in Nordamerika verkauft.
Elliott will gemäss dem Angebot das gesamte Aktienkapital von Aryzta zu 0,80 Franken pro Aktie – insgesamt rund 790 Millionen Franken – übernehmen. Der Aktienkurs des schweizerisch-irischen Konzerns lag am Freitagabend zum Handelsschluss bei 0,7245 Franken.
Der Verwaltungsrat werde das Angebot «zu gegebener Zeit sorgfältig prüfen», heisst es in der Mitteilung von Aryzta. Die für den 15. Dezember geplante Generalversammlung, an der über weitere Veränderungen im Verwaltungsrat entschieden werden soll, werde derweil wie geplant stattfinden. Elliott beantragt hingegen eine Verschiebung der Versammlung auf später.
Angebot ist an gewisse Bedingungen geknüpft
Das Angebot ist gemäss Aryzta an gewisse Bedingungen geknüpft. Details dazu haben die beteiligten Parteien bisher aber nicht veröffentlicht. Gemäss einem Bericht des Finanzportals «The Market» lautet eine der Bedingungen, dass der Aryzta-Verwaltungsrat eine Transaktionsvereinbarung eingeht, in der er bis Dienstagabend um Mitternacht zusichert, das Elliott-Angebot zu unterstützen oder es wenigstens nicht abzuweisen.
Gemäss eines Berichts der Nachrichtenagentur Bloomberg ebenfalls vom Wochenende sollte die Finanzierung der Übernahme dieses Mal gesichert sein. Sieben Banken würden demnach Elliott bei der Finanzierung der Aryzta-Übernahme behilflich sein, heisst es dort.
Elliott versucht schon seit ein paar Monaten eine Übernahme. Erstmals hat die US-Gesellschaft im September, letztmals vor gut zwei Wochen ein Angebot zum gleichen Preis auf den Tisch gelegt. Die Offerte sei einerseits nicht-bindend und andererseits an gewisse Bedingungen geknüpft, welche nicht erfüllbar seien. Dies hatte Aryzta zum Angebot im November gesagt.
Finanzierung der Übernahme sei nicht sicher
Ausserdem sei nicht sichergestellt, dass Elliott die Übernahme finanzieren könnte, hiess es. Zumindest letzteres scheint nun gesichert zu sein.
Aryzta hat am Montag ausserdem über weitere Schritte im Rahmen seiner Umstrukturierung orientiert. Die Gruppe verkauft das nordamerikanische Fertigpizza-Geschäft an die Beteiligungsgesellschaft Brynwood Partners. Zu den Konditionen des Verkaufs gab das Unternehmen nichts bekannt.
Zudem verlassen zwei Mitglieder der Geschäftsleitung das Unternehmens. Einerseits ist das der Personalchef Tony Murphy und andererseits der Leiter des US-Geschäfts John Heffernan. Beide hätten ihren Posten per sofort verlassen und würden auch nicht ersetzt, teilte Aryzta am Montag weiter mit.
Pläne für Umstrukturierung
Der neue Verwaltungsratspräsident Urs Jordi, der aktuell auch CEO ad interim ist, hatte am 1. Dezember seine Pläne für eine grosse Umstrukturierung bekanntgegeben. Durch den Verkauf von Teilen des Geschäfts will er 600 bis 800 Millionen Euro einnehmen und damit die Schulden des Konzerns abbauen.
Die Teilverkäufe sind für die nächsten sechs bis neun Monate geplant. Zudem will Jordi den lokalen Gesellschaften mehr Verantwortung übertragen.