Banken BBVA und Sabadell blasen Hochzeit ab
Die beiden spanischen Grossbanken BBVA und Banco Sabadell haben ihre seit knapp zwei Wochen laufenden Fusionsgespräche abgebrochen. Als Grund nannte Sabadell am Freitag unterschiedliche Vorstellungen über die finanziellen Details.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Verwaltungsrat habe beschlossen, die Gespräche zu beenden, da keine Einigung über das Umtauschverhältnis der beiden Unternehmen erzielt worden sei.
BBVA teilte mit, die Verhandlungen seien beendet worden, ohne dass ein Ergebnis gefunden worden sei.
BBVA hatte sich Mitte November durch den Verkauf seiner Amerika-Tochter an PNC Financial Services für rund zehn Milliarden Euro die Kassen für eine Übernahme gefüllt. Nur wenige Stunden, nachdem der Deal in den USA eingetütet war, hatte BBVA Fusionsverhandlungen mit dem spanischen Wettbewerber öffentlich gemacht.
BBVA-Chef Onur Genc hatte aber von Anfang an betont, er habe keine Eile, werde alles in Ruhe prüfen und habe ausserdem noch andere Optionen. Bei einer Verschmelzung wäre die zweitgrösste spanische Bank mit Vermögenswerten von fast 600 Milliarden Euro entstanden.
Nun dürfte vor allem der Druck auf Sabadell steigen, da sie das kleinere und schwächere der beiden Institute ist. In Spanien ist der Druck zur Konsolidierung in der Finanzbranche besonders hoch. Die niedrigen Zinsen im Euro-Raum belasten seit Jahren die Erträge, Spaniens Wirtschaft liegt am Boden und das Coronavirus wütet dort so schlimm wie in kaum einem anderen europäischen Land.
Vor ein paar Monaten besiegelten Bankia und Caixabank einen Zusammenschluss zum grössten Geldhaus Spaniens. Im Oktober verkündeten Unicaja und Liberbank Fusionsgespräche.