Bankenstatistik: Vier Institute weniger, aber mehr Personal im 2022
Die Anzahl Bankinstitute nimmt ab. Gleichzeitig gibt es im Bankensektor immer mehr Personal, wie eine Statistik der SNB zeigt.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Schweizer Bankensektor verliert vier Institute, aber die Beschäftigung steigt um 1,6%.
- Damit sind 92'019 Personen im Schweizer Bankensektor angestellt.
- Der Verband Arbeitgeber Banken hinterfragt die Aussagekraft der SNB-Statistik.
In der Schweiz sind im vergangenen Jahr vier Banken verschwunden. Dagegen hat die Zahl der Beschäftigten im Bankensektor leicht zugenommen.
Konkret hat die Zahl der Banken in der Schweiz 2022 um vier Institute von 239 auf 235 abgenommen, wie der am Donnerstag veröffentlichten jährlichen Statistik der Schweizerischen Nationalbank (SNB) zu entnehmen ist.
Neu gegründet wurden demnach insgesamt fünf Institute (zwei Börsenbanken, eine ausländisch beherrschte Bank und zwei Filialen ausländischer Banken). Zwei ausländisch beherrschte Banken wurden im Zuge von Übernahmen aufgelöst, und aus dem Bankenstatus entlassen wurden insgesamt sieben Institute (vier ausländisch beherrschte Banken sowie drei Filialen ausländischer Banken).
Trotz dieses Rückgangs waren letztes Jahr mehr Personen in Banken beschäftigt als im Jahr davor. So stieg die Zahl der Bankmitarbeitenden in der Schweiz um 1,6 Prozent auf 92'019 Personen. Damit sind die Beschäftigtenzahlen trotz anspruchsvollem Umfeld auch nach der Pandemie-Situation zum dritten Mal in Folge wiederum leicht angestiegen, stellt der Verband Arbeitgeber Banken in einer Stellungnahme mit.
Es zeige sich damit, dass die Banken während der Pandemie sehr zurückhaltend gewesen seien mit der Umsetzung von Personalabbau-Massnahmen und auch nach der Pandemie dem anspruchsvollen Umfeld getrotzt hätten.
Verband Arbeitgeber Banken hinterfragt Aussagekraft
Eine Zunahme des Personalbestands verzeichneten gemäss den SNB-Statistiken die Regionalbanken und Sparkassen (+49 Beschäftigte), die Kantonalbanken (+234 Beschäftigte) wie auch die Raiffeisenbanken (+172 Beschäftigte). Die weiteren Zunahmen entfallen auf übrige Bankengruppen. Eine leichte Abnahme weist die SNB für die Grossbanken im Inland (-25 Beschäftigte) aus. Der Anteil der weiblichen Beschäftigten blieb mit 38 Prozent unverändert.
Der Verband Arbeitgeber Banken hinterfragt allerdings die Aussagekraft der SNB-Statistik. Vor dem Hintergrund regulatorischer Anforderungen sei es in den vergangenen Jahren namentlich bei den Grossbanken zu Verlagerungen von Personal in konzerninterne Dienstleistungsgesellschaften gekommen. Diese Gesellschaften verfügten über keine Banklizenz, weshalb das entsprechende Personal nicht mehr in der Statistik erscheine.
Der Verband verweist deshalb auf die Schweizerische Beschäftigungsstatistik (BESTA), die dafür einen weiteren Bankenbegriff als die SNB verwende. Gemäss dieser Statistik waren Ende 2022 105'004 Beschäftigte bei Finanzdienstleistern in der Schweiz beschäftigt (+0,5% zum VJ).