Bankfilialen werden zum Auslaufmodell
Solider Rückgang bei der Raiffeisen
Das Filialsterben
betrifft aber längst nicht mehr nur Berggebiete und Randregionen, auch Mittelkantone
wie Aargau kämpfen mit dem Phänomen. Zur Jahrtausendwende hatten noch 148
Aargauer Gemeinden eine Bank – heute sind es gerade mal 98. Ähnlich sieht es in
den Kantonen Bern, Waadt und Zürich aus.
Der Grossteil der Schliessungen geht auf das Konto der Raiffeisen. «Kunden nutzen nicht mehr nur die lokale Infrastruktur, sondern auch elektronische Dienstleistungen. Der Bankschalter wird als Bargeldbezugsort unwichtig», erklärt die Bank der Wirtschaftszeitung.
Mittlere Städte ziehen Banken an
Ökonomen
erachten die Entwicklung weitgehend unproblematisch. «Das Filialsterben ist
Ausdruck des technischen Fortschritts und des funktionierenden Wettbewerbs»,
urteilt Christoph Schaltegger, Professor an der Universität Luzern.
Wer nun denkt, dass Zentren von dem grossen Sterben ausgeschlossen sind, liegt falsch. Anders als auf dem Land verschwinden hier aber nicht die Retailbanken, sondern die Privat- und Auslandsbanken.
Entgegen diesem Trend nimmt die Bankdichte in mittleren Städten allerdings noch immer zu. Auch in der Stadt Bern finden sich heute im Vergleich zu 2001 zwölf neue Banken. Darunter die Privatbanken wie J. Safra Sarasin und Vontobel sowie AEK Bank 1829.
Das Wichtigste in Kürze
- Innert 16 Jahren hat ein Fünftel aller Schweizer Bankfilialen geschlossen.
- In mehr als 300 Gemeinden gibt es mittlerweile keine bedienten Bankschalter mehr.
- Sowohl Berg- und Randregionen als auch Stadtzentren sind von dem Phänomen Filialsterben betroffen.
- Die Schweizer Raiffeisenbank hatte seit 2001 den grössten Rückgang an Filialen.
Das
Filialsterben auf dem Schweizer Finanzmarkt hat sich massiv beschleunigt. Dies
zeigt eine Untersuchung der «Handelszeitung». Allein in den letzten 16 Jahren
mussten sich 348 Gemeinden von ihrer letzten Bankstelle verabschieden.
Ein Wandel,
der in Gemeinden wie Breggia TI zu einem regelrechten Bankenschwund geführt
hat. Die Gemeinde im südöstlichsten Zipfel des Tessins weist den grössten
Schwund an Filialen auf. Gleich gefolgt von La Baroche
im Kanton Jura, Schwerzenbach in Zürich und Mettauertal im Aargau.