BASF dreht an Preisschraube und will weiter sparen

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Deutschland,

Wegen der Energiekrise steht der Chemiekonzern BASF unter Druck. Das Unternehmen will weiter auf die Kostenbremse drücken und Preise erhöhen.

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Der Standort von BASF in Ludwigshafen. - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Das Unternehmen BASF muss aufgrund der Energiekrise weiter Kosten sparen.
  • Um die Mehrkosten von rund 2,2 Milliarden Euro abzufedern, sind Preiserhöhungen geplant.

BASF-Chef Martin Brudermüller will die Kosten des Chemiekonzerns in Europa und vor allem in Deutschland so schnell wie möglich senken. Das neue Sparprogramm wird zum einen dadurch begründet, dass der europäische Chemiemarkt seit rund einem Jahrzehnt nur noch schwach wachse. Zum anderen. Zum anderen setzten der deutliche Anstieg der Erdgas- und Strompreise die chemischen Wertschöpfungsketten unter Druck.

In den bisherigen neun Monaten des Jahres wurden rund 2,2 Milliarden Euro Mehrkosten für Erdgas verbucht im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.

Preiserhöhungen als Lösung für die Mehrkosten von BASF

«Um diese Mehrkosten abzufedern, haben wir weitere Preiserhöhungen umgesetzt», sagte Brudermüller in einer Telefonkonferenz. Zudem arbeite BASF weiter an Projekten, um die Anlagen und Prozesse vor allem am grössten Verbundstandort Ludwigshafen technisch zu optimieren. Eine geringere Auslastung von Anlagen im dritten Quartal habe dazu beigetragen, die Belastung durch die hohen Erdgaspreise zu begrenzen.

Allerdings habe Europa einschliesslich Deutschland bereits im starken Jahr 2021 nur noch ein Drittel zum Ergebnis beigetragen, sagte Brudermüller. Im Laufe des Jahres 2022 habe sich die Ertragslage weiter abgeschwächt, wobei sich das deutsche Geschäft besonders verschlechtert habe. Im dritten Quartal habe BASF in Deutschland ein negatives Ergebnis ausgewiesen. Dies setzte sich durch Zinsen, Steuern sowie durch Sondereinflüsse auf 130 Millionen Euro zusammen.

Fokus auf Ludwigshafen

Wegen verschlechterter Geschäfte und schwierigerer Rahmenbedingungen in Europa legte die BASF-Führung jüngst ein Sparprogramm auf. Dieses soll 2023 bis 2024 umgesetzt werden. Die Kürzungen sollen die jährlichen Kosten ausserhalb der Produktion um 500 Millionen Euro senken.

Mehr als die Hälfte der Einsparungen will der Vorstand am Standort Ludwigshafen realisieren. Dort beschäftigt BASF rund 39 000 seiner weltweit etwa 111 000 Mitarbeitenden. Sowohl Unternehmens-, Service- und Forschungsbereiche als auch die Konzernzentrale sollen gestrafft werden, hiess es. Dabei schliesst das Unternehmen Stellenstreichungen nicht aus.

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