Bauernverband ist erstaunt über Zollankündigung Donald Trumps
Der Schweizer Bauernverband hat sich zu Trumps Ankündigung von hohen Zöllen auf Schweizer Produkte geäussert.

Der Schweizer Bauernverband nimmt die Aussagen von US-Präsident Donald Trump «mit Erstaunen zur Kenntnis». Das sagt der Verband auf Anfrage zur Ankündigung Trumps von 31-prozentigen Zöllen auf Schweizer Produkte. Insgesamt profitierten die USA stark vom Handel mit der Schweiz und profitierten bei Industrieprodukten von einem zollfreien Marktzugang.
Auch im Agrar- und Lebensmittelbereich gälten für die USA mehrheitlich keine oder sehr tiefe Zölle, schreibt der Bauernverband in seiner Stellungnahme vom Donnerstag. «Einzig bei den sensiblen Produkten der Schweizer Landwirtschaft existieren ausserhalb der WTO-Kontingente hohe Zölle. Diese sind nötig, um die Inlandproduktion angesichts der sehr grossen Kostenunterschiede bei den Anforderungen zu erhalten», schreibt der Verband.
Die USA hätten Zugang zum Schweizer Lebensmittelmarkt. Sie könnten – im Unterschied zu EU-Ländern – sogar Hormonfleisch oder Produkte aus gentechnisch veränderten Organismen in die Schweiz exportieren. Diese müssten nur entsprechend deklariert sein.
Schweizer Konsumenten lehnen US-Lebensmittel ab
Dass dies nur selten vorkomme, sei nicht auf die Zölle zurückzuführen, sondern darauf, dass die Schweizer Konsumentinnen und Konsumenten diese Produkte nicht wollten. Die Agrarexporte der Schweiz in die USA bestünden grossmehrheitlich aus Kaffee und etwas Schokolade.
Der Käse, der für die Schweizer Landwirtschaft ein wichtiges Exportprodukt sei, mache bei den gesamten Mengen aus der Schweiz in die USA insgesamt wenig aus. Rund ein Prozent der Schweizer Milchproduktion gehe in Form von Käse in die USA.
«Diesen Markt zu verlieren, wäre schmerzhaft, aber nicht existenzbedrohend», schreibt der Bauernverband. Bei Gemüse oder Fleisch, wo hohe Zölle bestünden, seien die Exporte in die USA «unbedeutend bis inexistent».