Beim Handy Akku gibt es oft nur ein Mini Garantie
Das Wichtigste in Kürze
- Bei vielen Handys ist Garantie für den Akku auf sechs Monate beschränkt.
- Viele Händler geben sich aber kulant.
Gerade im Winter zeigt sich die Schwäche des Smartphones schnell: Der Tag ist noch nicht durch, doch der Akku leer. In ganz schlimmen Fällen ist man froh, wenn die Batterie noch unter Garantie gedeckt ist. Das ist oft aber nicht der Fall.
Denn: Der Akku gilt als Verschleissteil. Die Hersteller geben auf die Batterie nur eine verkürzte Garantie. In der Regel sind das sechs Monate. Ärgerlich: Denn in der Schweiz gilt eine zweijährige Gewährleistungsfrist.
Die gute Nachricht: Schweizer Händler sind grosszügig. «Insbesondere bei Handys mit festverbauten Akkus übernehmen wir in den meisten Fällen die Prüfgebühren und leiten auf unsere Kosten eine Reparatur ein», sagt Digitec-Sprecher Alex Hämmerli. Ähnlich klingt es bei Konkurrent Brack: «Wir sind in der RMA-Abwicklung mit Akkus in der Regel kulant», sagt Sprecher Daniel Rei.
Kritik vom Konsumentenschutz
Ähnlich klingt es bei anderen Händlern. Das zeigt auch: Es lohnt sich, sich nicht mit der erstbesten Antwort des Händlers zufrieden zu geben. Dem Konsumentenschutz reicht das nicht. «Die Stiftung für Konsumentenschutz ist der Auffassung, dass die zweijährige Gewährleistungsfrist auch bei Akkus zu erbringen ist, wenn keine Abnützungsspuren bemerkbar sind», sagt Oriana Gubinelli, Leiterin Beratung.
Dass die Hersteller die Garantie des Akkus beschränken, hält Gubinelli für «absolut kundenunfreundlich, wenn nicht sogar unlauter.» Die Stiftung empfiehlt darum, beim Kauf eines Geräts die Garantiebestimmungen abzuklären.
Ist die Garantie abgelaufen, müssen Konsumenten den Akkutausch selber berappen. Hier variieren die Kosten je nach Modell. In der Regel belaufen sich die Kosten zwischen 100 und 200 Franken. Ausnahme sind iPhones: Bis Ende Jahr können Besitzer von iPhone 6 und neuer den Akku für 29 Franken wechseln lassen. Kommendes Jahr wird die Reparatur fast doppelt so teuer.
Letztes Jahr sorgte Apple für Schlagzeilen, weil iPhones durch ein Software-Update ausgebremst wurden. Apple wollte damit verhindern, dass die Geräte plötzlich ausschalten, hat aber die Kunden nicht informiert. Nach einem grossen Aufschrei kündigte der Tech-Konzern die Batterie-Aktion an.