Bier ohne Alk boomt bei Schweizern – «werden salonfähiger»
Schweizerinnen und Schweizer geniessen am liebsten hiesiges Bier – gerne auch eines ohne Alkohol. Das und mehr zeigt eine Auswertung eines Onlinehändlers.
Das Wichtigste in Kürze
- Heute Freitag ist der internationale Tag des Bieres.
- Und eine Auswertung zeigt: Schweizer lieben lokale und alkoholfreie Biere.
Bier zählt zu den beliebtesten alkoholischen Getränken weltweit, auch in der Schweiz. So werden allein hierzulande jedes Jahr über 50 Liter pro Kopf getrunken. Ein Vielfaches davon fällt auf einheimische Biere zurück, wie Brack.ch anlässlich des heutigen Tages des Bieres verrät.
Zwar hätten internationale Spezialitäten in den letzten Jahren zunehmend an Beliebtheit gewonnen. «Die lokalen Biermarken sind aber nach wie vor unangefochten Nummer Eins», betont Product Manager Andreas Matthys.
Auf dem Podest der beliebtesten Brauereien steht neben den Schweizer Branchengrössen Appenzeller Bier und Feldschlösschen die italienische Marke Birra Moretti. Zusammen machen sie zirka einen Drittel aller Bier-Bestellungen aus.
Auffällig sei zudem, dass Schweizerinnen und Schweizer experimentierfreudiger werden. «Neben dem klassischen Lagerbier hat sich vor allem das India Pale Ale etabliert», hält Matthys fest. Bei diesem Stil handelt es sich um ein obergäriges Bier mit intensiven Hopfenaromen.
Alkoholfreies Bier wird immer beliebter
Immer beliebter werden derweil alkoholfreie Biere, fügt Matthy hinzu. Demnach habe sich der Anteil von 2021 auf 2023 mit 32 Prozent beinahe verdoppelt. Damit sind bereits dreissig Prozent aller verkauften Biere frei von Alkohol.
Sehr zur Freude von Suchtschweiz. «Wir begrüssen den allgemeinen Trend, dass alkoholfreie Getränke salonfähiger werden. Und damit ein Tabu gebrochen wird», sagt Markus Meury, Mediensprecher der Stiftung.
Bisher hätten Feste und Alkohol nämlich immer untrennbar zusammengehört. Dank dieses Trends und der Ausweitung der Produktpalette würden die Konsumierenden nun aber mehr Freiheit geniessen.
Ist alkoholfreies Bier wirklich die Lösung?
«Noch ist allerdings unklar, wie stark der Alkoholkonsum auch tatsächlich abnimmt», betont Meury. Dass er abnimmt, davon sei auszugehen. Wünschenswert für Suchtschweiz wäre jedoch, dass er auch in demselben Ausmass abnehme, wie der Konsum von alkoholfreien Bieren zunehme.
Zudem fragt sich Meury, «inwiefern Bierproduzenten die alkoholfreien Produkte als Schlupfloch nutzen. Um an Orten allgemeine Bierwerbung zu machen, wo keine Alkoholwerbung zugelassen ist».
Um den Alkoholkonsum also tatsächlich zu senken, fordert Meury einen Mindestpreis für alkoholische Getränke. Denn gerade Jugendliche und Vieltrinker seien preissensibler und würden deshalb auch auf Billigalkohol reagieren.