Biontech: Liefervereinbarungen über 570 Millionen Corona-Impfdosen

Keystone-SDA
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Deutschland,

Biontech hat gemeinsam mit Pfizer Liefervereinbarungen mit mehreren Ländern und der EU über insgesamt 570 Millionen Dosen seines Corona-Impstoffes geschlossen.

Impfstoff
BioNTech und Pfizer wollen ihren Corona-Impfstoff auch an Jugendlichen testen. - dpa

Das Wichtigste in Kürze

  • Biontech hat Liefervereinbarungen für 570 Millionen Dosen seines Impfstoffs geschlossen.
  • Alle Vereinbarungen sind abhängig von der Zulassung.
  • Der Wert der 100 Millionen Dosen in den USA bezifferte Biontech auf 1,95 Milliarden.
  • In diesem Jahr sollen weltweit bis zu 50 Millionen Impfstoffdosen ausgeliefert werden.

Biontech und Pfizer haben Liefervereinbarungen mit mehreren Ländern und der EU über insgesamt 570 Millionen Dosen seines Corona-Impfstoffs geschlossen. Diese für das aktuelle und das nächste Jahr, dies nach eigenen Angaben des deutschen Unternehmens. Darüber hinaus gebe es Kaufoptionen für weitere 600 Millionen Dosen, teilte Biontech am Dienstag mit.

Zulassungsantrag über US-Arzneimittelbehörde

Das Unternehmen hatte tags zuvor ermutigende Zwischenergebnisse zur Wirksamkeit seines Corona-Impfstoffs vorgelegt. Und hat angekündigt, voraussichtlich schon ab der kommenden Woche die Zulassung bei der US-Arzneimittelbehörde FDA beantragen.

Neben der EU gibt es laut Biontech auch Liefervereinbarungen unter anderem mit den USA, Kanada, Japan, Hongkong und Macau. Sowie neun nicht näher genannten Ländern in unbekannter Höhe.

Biontech-Vorstandschef und Mitgründer Ugur Sahin sprach am Dienstag mit Blick auf das am Montag präsentierte Zwischenergebnis: Die 90-prozentige Wirksamkeit des Impfstoffs sein ein «Wendepunkt». «Sowohl für unser Unternehmen als auch für die Innovation in der Wissenschaft. Diese Daten bringen uns einer möglichen Lösung für die aktuelle globale Pandemie einen Schritt näher.»

biontech Coronavirus
Uğur Şahin (l.) und seine Frau Özlem Türeci von Biontech sind die Köpfe hinter der Entdeckung des Biontech-Impfstoffs gegen das Coronavirus. - biontech.de

Auf Grundlage von Lieferprognosen geht Biontech davon aus, dass in diesem Jahr weltweit bis zu 50 Millionen Impfstoffdosen ausgeliefert werden. Und im nächsten Jahr bis zu 1,3 Milliarden Dosen hergestellt werden. Eine wichtige Rolle bei der Herstellung soll die Produktionsanlage im hessischen Marburg spielen. Die Übernahme des Werks von Novartis wurde laut Biontech im Oktober abgeschlossen.

USA bekommt 100 Millionen Dosen

Mit der EU gibt es laut Biontech Liefervereinbarungen über 200 Millionen Dosen mit der Option für 100 Millionen Dosen. Für eine Immunisierung sollen zwei Impfdosen pro Person nötig sein. Mit den USA gibt es eine Vereinbarung über 100 Millionen Dosen und eine Option über weitere 500 Millionen Dosen. Mit Japan Vereinbarungen über 120 Millionen und mit Grossbritannien über 30 Millionen Dosen.

Den Wert des Geschäfts der ersten USA Lieferung von 100 Millionen Dosen bezifferte Biontech am Dienstag auf 1,95 Milliarden Dollar. Weitere Angaben dazu machte das Unternehmen nicht.

100 Millionen Dosen auch für Deutschland

Deutschland möchte bis zu 100 Millionen Dosen erhalten. Damit sei die Bundesregierung in den Gesprächen in der EU angetreten, teilte Gesundheitsminister Jens Spahn am Dienstag mit. In der EU haben allerdings alle 27 Länder gleichzeitig Zugriff auf erste Lieferungen. Sie sollen nach Bevölkerungsstärke verteilt werden, Deutschland hat hier einen Anteil von rund 19 Prozent.

Millionen-Verlust wegen Forschungsausgaben

Biontech fuhr in dem zum 30. September beendeten dritten Quartal einen Nettoverlust von 210,0 Millionen Euro ein. Verglichen mit einem Nettoverlust von 30,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum.

Eine wichtige Rolle dabei spielten die erheblich gestiegenen Ausgaben für Forschung- und Entwicklung. Diese betrugen im dritten Quartal 227,7 Millionen Euro gegenüber 50,4 Millionen im gleichen Zeitraum des Vorjahrs.

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