Bleiben Hypothekarzinsen trotz Zinserhöhungen auf aktuellem Niveau?
Obwohl die Zentralbanken ihre Leitzinsen in den nächsten Monaten weiter erhöhen dürften, ist möglich, dass die Hypotherkarzinsen nicht weiter steigen werden.
Das Wichtigste in Kürze
- In den nächsten Monaten dürften die Leit- und Geldmarktzinsen weiter steigen.
- Trotzdem nimmt Hypothekenvermittler Moneypark an, dass Hypothekarzinsen gleich bleiben.
- Nachdem sie 2022 bisher um zwei Prozent angestiegen waren, sei der Höhepunkt erreicht.
Die grossen Zentralbanken dürften in den nächsten Monaten ihre Leitzinsen weiter anheben, was auch den Geldmarktzinsen weiteren Auftrieb verleiht. Dennoch deutet einiges darauf hin, dass die Zinsen für Festhypotheken den Höhepunkt erreicht haben könnten.
Im ersten Halbjahr 2022 stiegen die Kapitalmarktzinsen enorm starke an, was sich auch auf die Zinsen für Festhypotheken auswirkte. Dies erklärte Hypothekenvermittler Moneypark am Mittwoch in einem Communiqué. Der Richtsatz der zehnjährigen Laufzeit ist in diesem Jahr um bis zu zwei Prozentpunkte gestiegen.
Die Zentralbanken würden in den kommenden Monaten zwecks Bekämpfung der hohen Inflation die Zinsschrauben weiter anziehen. Diese Leitzinserhöhungen seien bei den Festhypotheken jedoch bereits eingepreist, schrieb Moneypark.
Bleiben Hypothekarzinsen auf aktuellem Niveau?
Die letzten Wochen hätten gezeigt, dass die Erwartungen an den Zinsanstieg übertrieben seien. Für Moneypark ist das «wahrscheinlichste» Szenario, dass sich Hypothekarzinsen in den nächsten 18 Monaten auf dem aktuellen Niveau bewegen werden. Damit lägen die Zinsen im historischen Kontext immer noch auf einem tiefen Niveau.
Gegen höhere Zinsen spreche auch, dass eine weltweite Rezession drohe und weitere Zinsschritte die Konjunktur komplett abwürgen könnten. Zudem könne die Inflation nicht allein mit höheren Zinsen bekämpft werden. Andere Faktoren wie die Energie- oder Nahrungsmittelknappheit würden zu schwer wiegen.