BNP Paribas will Kunden von Frankenkrediten entschädigen
Rund 4400 Kundinnen und Kunden, die bei der französischen Grossbank BNP Paribas Franken-Hypothekarkredite abgeschlossen haben, können auf eine Entschädigung hoffen. Die BNP Paribas hat sich nach einem Gerichtsurteil vom November nun mit Konsumentenschützern auf eine «einvernehmliche Lösung» geeinigt.
BNP Paribas Personal Finance habe sich verpflichtet, in den kommenden Monaten den Kunden des Produkts «Helvet Immo» eine Lösung anzubieten, heisst es in einer Mitteilung der französischen Konsumentenschutzorganisation CLCV (Consommation, Logement et Cadre de Vie) vom Dienstag. Laut einem Artikel in der Zeitung «Le Parisien» von Anfang Jahr könnte die französische Grossbank in diesem Rahmen insgesamt Entschädigungszahlungen in Höhe von bis zu 600 Millionen Euro leisten.
Wechselkursrisiken verschwiegen
Die Kredittochter der BNP Paribas hatte in den Jahren 2008 und 2009 Kredite in Schweizer Franken vergeben, die in Euro rückzahlbar waren. Während die Frankenzinsen niedriger waren als die Zinsen für Euro-Kredite, schossen die Belastungen für die Kreditnehmer wegen der massiven Erstarkung der Schweizer Währung nach der Finanzkrise von 2008 in die Höhe.
Die französische Justiz kam in ihrem Urteil zum Schluss, dass die Bank den Kunden in ihrem Angebot die hohen Wechselkursrisiken des Produkts verschwiegen habe. Im November 2023 hatte ein Pariser Appellationsgericht die BNP Paribas Personal Finance zu einer Busse von 187'500 Euro sowie zu Schadenersatzzahlungen an 2500 Kunden in Höhe von rund 130 Millionen Euro verurteilt. Es bekräftigte damit ein Urteil der ersten Instanz aus dem Jahr 2020. Die Bank behielt sich im November einen allfälligen Weiterzug ans Kassationsgericht noch vor.