Börse Schweiz: US-Zollpolitik belastet SMI im Frühhandel
Der Schweizer Aktienmarkt gibt am Donnerstagmorgen deutlich nach. Händler nennen die US-Zollpolitik als Hauptgrund für die negative Stimmung an der Börse.

Die Ankündigung neuer US-Zölle sorgt für Unruhe an den Finanzmärkten. Laut «Cash» sollen die hohen Zölle bald in Kraft treten.
Diese Erwartung hatte bereits am Mittwochabend die US-Aktienmärkte unter Druck gesetzt. Der Swiss Market Index (SMI) zeigt sich daraufhin im frühen Handel schwächer.
Wie «Cash» weiter berichtet, sacken besonders die Aktien der UBS ab. Auch Nestlé und Givaudan führen den SMI an, während der Dollar gegenüber dem Franken an Wert verliert.
Auswirkungen auf Börse und Schweizer Unternehmen
Die Zollsorgen treffen die Schweizer Wirtschaft hart. Gemäss «SustainableSwitzerland.ch» machen Unternehmen an der Schweizer Börse rund 30 Prozent ihrer Umsätze in den USA.
Besonders anfällig für amerikanische Importzölle sind wichtige Sektoren wie Pharma, Maschinenbau, Uhren und Nahrungsmittel.

Konkrete Auswirkungen zeigen sich bereits bei einzelnen Unternehmen. «Cash» meldet, dass die Aktien von Ems Chemie und Autoneum negativ von den ab 3. April geltenden US-Zöllen beeinflusst werden.
Wirtschaftliche Folgen
Die Zollpolitik bremst Investitionen und das Wirtschaftswachstum. Laut «SRF» prognostizieren Ökonomen von BAK Economics für 2025 nur noch ein Wachstum von 1,2 statt 1,4 Prozent.
Das globale Handelsvolumen wird deutlich weniger stark zunehmen als bisher angenommen. Claude Maurer, Chefökonom bei BAK Economics, warnt im «SRF»-Interview vor einer möglichen Abwärtsspirale.
Unternehmen zögern mit Investitionsentscheidungen, was sich negativ auf Zulieferer auswirkt und die Wirtschaftsaktivität insgesamt senkt.
Ausblick für Anleger
Trotz der aktuellen Turbulenzen sehen Experten keine unmittelbare Rezessionsgefahr. Die Chemie- und Pharmaindustrie, die bis zu 50 Prozent der Schweizer Exporte ausmacht, wirkt laut «SRF» stabilisierend.
Allerdings rechnen Ökonomen mit einem Anstieg der Arbeitslosenquote auf 3 Prozent bis 2026. Für Anleger bedeutet die Situation erhöhte Risiken.
Eine zu starke Fokussierung auf US- oder europäische Märkte könnte laut «Investrends» riskant werden. Experten empfehlen eine gezielte Diversifikation über mehrere Wirtschaftsregionen, um mögliche Verluste auszugleichen.