Börsengänge weiter im Krebsgang - Kein IPO in der Schweiz

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Zürich,

Im dritten Quartal 2023 wagten weniger Firmen den Schritt an die Börse. Auch das Emissionsvolumen schrumpfte

Im ersten Halbjahr haben weniger Unternehmen den Gang an die Börse gewagt. In der Schweiz gab es dieses Jahr sogar noch keinen einzigen Börsengang. (Symbolbild)
Im ersten Halbjahr haben weniger Unternehmen den Gang an die Börse gewagt. In der Schweiz gab es dieses Jahr sogar noch keinen einzigen Börsengang. (Symbolbild) - sda - KEYSTONE/DPA/BORIS ROESSLER

Die Flaute bei den Börsengängen hält an. Im dritten Quartal 2023 wagten weniger Firmen den Schritt an die Börse. Auch das Emissionsvolumen schrumpfte deutlich und in der Schweiz gab es dieses Jahr sogar noch keinen einzigen Börsengang.

Insgesamt gingen im dritten Quartal weltweit 350 Firmen an die Börse, wie das Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmen EY in einer am Dienstag veröffentlichten Studie festhält.

Im Vorjahresquartal waren es noch 371 gewesen. Auch das Emissionsvolumen schrumpfte weiter, nämlich um 27 Prozent auf noch 38,4 Milliarden Dollar (35 Milliarden Franken).

Weiteres GDR registriert

Dabei verlief die Entwicklung im dritten Quartal uneinheitlich. Die USA hätten 33 IPOs verzeichnet, ein Plus von 14 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, mit einem Emissionsvolumen von 8,6 Milliarden US-Dollar (VJ 2,5 Mrd.) China erreichte nur noch 105 IPOs (-33 Prozent) mit einem Emissionsvolumen von 16,8 Milliarden US-Dollar. An den europäischen Börsen hätten sich insgesamt 40 Unternehmen (-5%) listen lassen mit einem Emissionsvolumen von 5,6 Milliarden US-Dollar (-53%).

In der Schweiz gab es im dritten Quartal 2023 keinen eigentlichen Börsengang mit Kapitalaufnahme (IPO). Allerdings konnte ein weiteres GDR (Global Depository Receipt) Listing einer chinesischen Firma registriert werden. Das Emissionsvolumen von Zhejiang Huayou Cobalt Co Ltd betrug 582,5 Millionen US-Dollar und liegt damit laut Angaben von EY auf Platz vier der grössten Börsengänge in Europa während des dritten Quartals. GDR sind Hinterlegungsscheine chinesischer Firmen.

Börsengang
Schott-Pharma-Chef Andreas Reisse und Finanzvorständin Almuth Steinkühler läuten in Frankfurt die Börsenglocke. - Arne Dedert/dpa

Die drei grössten Börsengänge in Europa im dritten Quartal waren Hidroelectrica SA (Emissionsvolumen 2,05 Milliarden US-Dollar), Schott Pharma AG & Co KGaA (856,0 Mio. Dollar) und Thyssenkrupp Nucera AG & Co KGaA (658,2 Mio. Dollar).

Vom weltweiten Emissionsvolumen im dritten Quartal 2023 entfielen rund 40 Prozent auf den Technologie-Sektor. Dabei gab es mit dem Listing des britischen Technologie-Unternehmens Arm Holding plc den grössten Börsengang des Jahres in den USA mit einem Emissionsvolumen von 5,2 Milliarden US-Dollar.

Belebung der Börse im vierten Quartal erwartet

Im vierten Quartal des laufenden Jahres dürfte der Schweizer IPO-Markt vor allem durch die vom Pharmakonzern beschlossene Abspaltung der Generikatochter Sandoz und deren Börsengang am 4. Oktober 2023 eine Belebung erhalten. Die Aktien von Sandoz werden unter anderem den Indizes SLI und SPI angehören.

Für das verbleibende Jahr, beziehungsweise für das erste Halbjahr 2024, gibt sich Tobias Meyer, Leiter Transaction Accounting und IPO-Services bei EY in der Schweiz, vorsichtig optimistisch. Die IPOs von ARM, Nucera oder auch Schott seien Katalysator und Treibstoff für mehr IPO-Aktivität im vierten Quartal.

Zudem könnte das Spinoff von Sandoz in der Schweiz eine positive Signalwirkung haben. Wie im abgelaufenen Quartal dürften die Branchen Technologie aber auch Energie sowie ESG-bezogene Equity Stories die grössten Erfolgsaussichten haben. «Geeignete Kandidaten gibt es genügend.»

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Kommentare

User #5009 (nicht angemeldet)

Erstaunlich, das Thema Börse interessiert die Leser von Nau so gar nicht, obwohl dort viele Chancen für ein besseres Leben warten....aber auch Gefahren.

User #5009 (nicht angemeldet)

Es gibt gute Gründe dafür. Die Unternehmen haben gemerkt, dass es Badplayers gibt, die versuchen werden, den Preis des Unternehmens zu drücken indem sie das Papier shorten. Diese Praxis hat so grosse Auswüchse angenommen, dass es fast fahrlässig wäre, ein gutes Unternehmen diesem Risiko auszusetzen. Die Regulatoren schauen leider dabei zu und lassen auch zu, dass besonders Pharmaunternehmen die an die Börse gehen, kategorisch kaputt gemacht werden. Die Märkte sind durch Banken und Hedgefunds massivst manipuliert, was man in der Schweiz niemals liest, weil vermutlich kein einziger Journalist erkennt, was wirklich los ist. Investieren lohnt sich momentan so gar nicht. Viel zu gefährlich.

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