Bucher zeigt weiterhin gutes Wachstum
Das Wichtigste in Kürze
- Der Auftragseingang beim Industriekonzern Bucher nahm um gut 15 Prozent zu.
- Damit hat Bucher die Erwartungen der Analysten in etwa erfüllt.
Der Industriekonzern Bucher hat in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018 deutlich mehr Aufträge an Land gezogen und auch mehr Umsatz erzielt. Dabei hat sich das Wachstumstempo in den letzten drei Monaten gegenüber dem sehr starken ersten Halbjahr nur minim verlangsamt.
Der Auftragseingang nahm um gut 15 Prozent auf 2,36 Milliarden Franken zu und der Umsatz um gut 16 Prozent auf 2,25 Milliarden, wie der Hersteller von Landmaschinen, Anlagen und Fahrzeugen heute Donnerstag mitteilte. Damit hat Bucher die Erwartungen der Analysten in etwa erfüllt. Der AWP-Konsens für den Auftragseingang lag bei 2,35 Milliarden und für den Umsatz bei in 2,28 Milliarden.
Gutes Investitionsklima
Die ersten neun Monaten des laufenden Jahres seien von einem nach wie vor guten Investitionsklima geprägt gewesen, schreibt Bucher zum Geschäftsgang. Im wichtigen Teilmarkt Landwirtschaft sei die Nachfrage trotz der wirtschaftspolitischen Spannungen zwischen den USA und China sowie der Trockenheit in Teilen Europas global gesehen leicht angestiegen.
Das hohe Wachstumstempo der ersten sechs Monate gab im dritten Quartal nur leicht nach. So lagen die um Währungs- und Akquisitionseffekte bereinigten Werte für den Auftragseingang bei jeweils über 12 Prozent noch immer klar im zweistelligen Bereich.
Belastungen durch Handelsstreit
In der Landwirtschaft, in der die grösste Sparte Kuhn Group tätig ist, gab es regional gesehen unterschiedliche Entwicklungen. In den USA hätten die Landwirte weiterhin mit tiefen Getreide- und Milchpreisen zu kämpfen gehabt. Wie bereits im Juli angekündigt machte sich aber auch der Handelsstreit zwischen den USA und China negativ bemerkbar.
Die Strafzölle Chinas beeinträchtigten den Export von amerikanischen Landwirtschaftsprodukten, was sich auf die Einkommen der Landwirte und damit auf deren Investitionsbereitschaft niederschlug. Die Division hat zudem unter den langen Trockenperioden in Nord- und Nordosteuropa gelitten, was zu Ernteausfällen geführt hat. Von den drei grösseren Sparten von Bucher wuchs Kuhn Group in den ersten neun Monaten zwar am geringsten, verzeichnete aber dennoch ein mehr als solides organisches Plus von 9,3 Prozent beim Umsatz.
Nachfrage hoch
Die Nachfrage im zweitgrössten Segment Hydraulics, Anbieter von Hydrauliksystemen, hat sich laut Bucher in allen drei Hauptregionen Europa, Nordamerika und Asien auf «aussergewöhnlich hohem Niveau» bewegt. Und auch die drittgrösste Sparte Municipal, welche Kommunalfahrzeuge wie Kehr- und Winterdienstmaschinen herstellt, verzeichnete einen guten Geschäftsgang. Die Wachstumsraten für Umsatz und Auftragseingang lagen in beiden Divisionen deutlich im zweistelligen Bereich.
Die beiden kleinsten Sparten Emhart Glass, der Produzent von Maschinen für die Herstellung von Glasverpackungen, und Bucher Specials, wo unter anderem das Handelsgeschäft mit Traktoren und spezialisierten Landmaschinen angesiedelt ist oder die Anlagen zur Herstellung von Wein, Fruchtsäften und Bier, trugen ebenfalls zum Bild eines rund laufenden Wachstumsmotors bei Bucher bei.
Bisherige Ziele bestätigt
Für das Gesamtjahr 2018 bestätigt Bucher die bisherigen Ziele. Der Konzern rechnet demnach für das laufende Jahr mit einer Steigerung des Umsatzes und des Konzernergebnisses. Insgesamt dürfte die Wachstumsdynamik anhaltend positiv bleiben, bei jedoch etwas abnehmender Dynamik. So dürfte etwa die Kuhn Group von einem tieferen Umsatzniveau in den USA, von hohen Stahlkosten, von «Herausforderungen in der Lieferkette und beim Personal» belastet werden.