Bundesbank erwartet leichtes Wachstum in Deutschland
Ein Wirtschaftsaufschwung in Deutschland ist vorerst nicht in Sicht. Doch die Bundesbank hat Hoffnung, dass die deutsche Wirtschaft im Auftaktquartal wieder etwas zulegt.
Hoffnung für die kriselnde deutsche Wirtschaft: Nach zwei Jahren Rezession könnte sie zumindest im ersten Quartal wieder leicht wachsen, schätzt die Bundesbank. Im Januar hätten sowohl die Industrie als auch der Bau die Produktion gesteigert, schrieb die Notenbank in ihrem neusten Monatsbericht.
Während demnach die Industrie von einem schwachen Jahresende ausgehend zulegte, profitierte die Baubranche zu Jahresbeginn von einer günstigen Witterung. Vom Konsum der Verbraucher kamen dagegen keine Impulse, so die Bundesbank. Die Menschen sorgten sich um ihren Job und hielten sich mit Ausgaben zurück.
Die Dienstleistungsbranche trotzt den Widrigkeiten
Die Dienstleistungsbranche dürfte im Auftaktquartal dennoch leicht wachsen. «In der Gesamtbetrachtung könnte die Wirtschaftsleistung damit im ersten Quartal geringfügig zulegen, wenngleich konjunkturelle Grundtendenz weiterhin schwach bleibt».
Volkswirte hatten zuletzt anhand von Frühindikatoren wie der Industrieproduktion Hoffnung geschöpft, dass sich deutsche Wirtschaft stabilisiert.
Ökonomen erwarten zudem spürbare Wachstumsimpulse durch das Milliarden-Schuldenpaket des Bundes, das deutlich höhere Ausgaben für Verteidigung, Infrastruktur und Klimaschutz vorsieht. Damit hat sich auch die Stimmung unter Unternehmen aufgehellt, wie jüngst der gestiegene Konjunkturindex des Mannheimer Instituts ZEW zeigte.
Unsichere Aussichten trotz positiver Signale
Die Bundesbank verweist allerdings darauf, dass die Aussichten für deutsche Wirtschaft derzeit «besonders unsicher» seien. So könne restriktive und ungewisse Handelspolitik der USA unter Präsident Donald Trump Exporte stärker dämpfen als zuletzt prognostiziert, «insbesondere falls weitreichendere Zölle gegenüber EU umgesetzt würden». Dagegen könne Finanzpaket von SPD und Union Wirtschaft «in den kommenden Jahren stärkeren Auftrieb verleihen».
Insgesamt bleiben die Aussichten für deutsche Wirtschaft trüb. So hat Ifo-Institut seine Prognose für 2025 auf ein Mini-Wachstum von 0,2 Prozent halbiert. Erst nächstes Jahr erwartet Ifo mit 0,8 Prozent mehr Wachstum. Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) erwartet für 2025 ein Wachstum von 0,4 Prozent.
Die deutsche Wirtschaft ist im vergangenen Jahr um 0,2 Prozent geschrumpft – es war das zweite Rezessionsjahr in Folge für Europas grösste Volkswirtschaft. Zahlen zur Wirtschaftsleistung im ersten Quartal legt das Statistische Bundesamt Ende April vor.
