CEO der Post Roberto Cirillo hat noch keine Zukunftsstrategie

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Bern,

Der neue Konzernleiter der Post Roberto Cirillo will zuerst Mitarbeitende besuchen, um die «Gene der Post» kennenzulernen.

Roberto Cirillo, neuer CEO der Schweizerischen Post, gibt ein Interview während einer Medienkonferenz am Mittwoch in Bern.
Roberto Cirillo, neuer CEO der Schweizerischen Post, gibt ein Interview während einer Medienkonferenz am Mittwoch in Bern. - sda - Keystone/PETER KLAUNZER

Das Wichtigste in Kürze

  • Roberto Cirillo nahm am 1. April seine Tätigkeit als neuer Post-CEO auf.
  • Eine Zukunftsstrategie präsentierte er aber noch nicht.
  • Er soll maximal eine Million verdienen.

Nach der Generalversammlung der Schweizerischen Post am 16. April wird Roberto Cirillo die operative Führung des Konzerns übernehmen. Er löst Ulrich Hurni ab, der die Konzernleitung nach dem Rücktritt von Susanne Ruoff im Juni 2018 interimistisch übernommen hatte. Ruoff war wegen des Buchungsskandals bei Postauto zurückgetreten.

Der Verwaltungsrat hatte Cirillo im November 2018 zum CEO gewählt. Am Mittwoch nun präsentierte sich Cirillo an einer Medienkonferenz am Post-Hauptsitz in Bern der Öffentlichkeit.

Es sei zu früh, eine Strategie zu präsentieren, wie er die Post künftig zu lenken gedenke, erklärte er. «Ich will zuerst herausfinden, was die Gene der Post sind.» Deshalb werde er die Mitarbeitenden in der ganzen Schweiz besuchen. «Sie sind nicht nur das Gesicht der Post, sie sind die Post.»

CEO der Post Roberto Cirillo: «Die Baustellen sind mir bekannt»

Er glaube an eine starke und selbstfinanzierte Post, betonte der neue CEO der Post Roberto Cirillo. «Wir sind bereits zweimal zur besten Post der Welt gewählt worden. Das wollen wir bleiben, dafür müssen wir uns beweisen.»

Der neue Chef wird unter anderem wieder Ruhe in den krisengebeutelten Konzern bringen müssen. «Die Baustellen sind mir bekannt», versicherte er. Eine seiner Hauptsorgen ist die Konzerntochter Postfinance. Deren Gewinne fehlen, um wenig lukrative Bereiche innerhalb der Post weiterhin zu unterstützen.

«Postfinance steckt in einem sehr engen Korsett», sagte Cirillo. Sie brauche mehr unternehmerische Freiheit. Fakt sei auch, dass die Menge Brief zurückgehe. «Wir haben kürzlich dreissig Jahre Internet gefeiert, die gute alte Zeit kommt sicher nicht zurück.»

Deutlich Abnahme der Postbüros geplant

Eine weitere Baustelle ist der Umbau des Poststellennetzes und der damit verbundene Stellenabbau. Die Post will die Zahl der Postbüros bis Ende 2020 von 1400 auf 800 bis 900 senken. Im Gegenzug sollen die Zugangspunkte für Postdienste von 3800 auf mindestens 4200 erhöht werden.

«Wir brauchen eine Gesamtschau», sagte Cirillo. Es sei an der Zeit, ein Gesamtbild zu schaffen über das Angebot und die Finanzierung der Grundversorgung der Zukunft.

Schon als heranwachsender Bub habe er die Wichtigkeit von Service public erfahren. «Das Postauto war mein Tor zur Welt.» Service public schaffe gleiche Chancen für Stadt und Land.

Eine Million als Gehalt

Eine Journalistenfrage nach dem Lohn des neuen Postchefs wurde von Verwaltungsratspräsident Urs Schwaller beantwortet. «Maximal eine Million, alles inbegriffen», laute die Vorgabe des Eigners. «Und wir halten das ein.»

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