China halbiert Strafzölle auf US-Importe im Milliardenwert

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Die Entspannung im Handelsstreit zwischen den USA und China setzt sich fort.

Containerschiff in China
Containerschiff in China - AFP/Archiv

Das Wichtigste in Kürze

  • Weitere Entspannung im Handelskonflikt mitten in Coronavirus-Krise.

Peking kündigte am Donnerstag an, Strafzölle auf US-Importe im Wert von 75 Milliarden Dollar (68 Milliarden Euro) zu halbieren. Betroffen sind 1600 Produkte von der Sojabohne bis zum Flugzeug. Die Kürzung Zölle von derzeit fünf und zehn Prozent tritt am 14. Februar in Kraft.

China und die USA hatten nach fast zweijährigem erbittertem Handelsstreit Mitte Januar ein erstes Teilabkommen zur Beilegung ihres Handelskonflikts unterzeichnet. Darin sagte Peking zu, mehr US-Güter zu importieren und geistiges Eigentum zu respektieren. Die USA verzichten im Gegenzug auf neue Strafzölle und senken teilweise bestehende Zölle. So werden ebenfalls zum 14. Februar US-Zölle auf chinesische Waren im Wert von 120 Milliarden Dollar halbiert.

Die am Donnerstag angekündigten chinesischen Zollreduzierungen beziehen sich auf eine Palette von mehr als 1600 Gütern wie Geflügel, Meeresfrüchte und spezielle Lampen für die medizinische Forschung. Die Strafzölle darauf waren erst zum 1. September im Zuge des Konflikts mit den USA eingeführt worden.

Ziel der Halbierung ab Mitte Februar sei es, eine «gesunde und stabile Entwicklung der Wirtschafts- und Handelsbeziehungen zwischen China und den USA» zu fördern, erklärte die Zollbehörde. «Wir hoffen, mit den USA langfristig auf die Streichung sämtlicher erhöhter Zölle hinzuarbeiten.»

Die Ankündigung kommt zu einem Zeitpunkt, da die chinesische Wirtschaft zunehmend mit den Folgen der Coronavirus-Epidemie zu kämpfen hat. Dies ist womöglich kein Zufall, glauben Analysten. «Es könnte etwas mit der Stimmung an den Märkten zu tun haben», sagte Xu Xiaochun von Moody's Analytics. Die chinesische Führung wolle womöglich deutlich machen, dass sie an einer Verbesserung der Handelsbeziehungen arbeite, «um finanzielle Unsicherheiten und Risikoscheu an den Aktienmärkten zu dämpfen».

Die chinesischen Börsen waren am Montag nach einer wegen des Coronavirus verlängerten Neujahrspause erstmals wieder geöffnet worden und prompt abgestürzt. Inzwischen erholten sich die Kurse etwas.

Auch Stephen Innes von AxiCorp stellte einen Zusammenhang mit dem Coronavirus her. «Es ist nicht schwer sich vorzustellen, dass China in dieser Lage grosses Interesse hat, die Verhandlungen wieder aufzunehmen.»

In China gibt es inzwischen etwa 28.000 nachgewiesene Coronavirus-Infektionen, mehr als 560 Menschen starben. Zur Eindämmung der Krankheit gelten vielerorts strenge Auflagen, Teile des Wirtschaftslebens liegen lahm.

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