Commerzbank erwartet 2020 Verlust wegen Corona-Krise und Umbau
Die Commerzbank rechnet wegen der Corona-Pandemie und der Kosten für den Konzernumbau mit einem Verlust. Zudem soll noch die Konzernspitze neu besetzt werden.
Das Wichtigste in Kürze
- Nach Gewinnverzeichnung im ersten Quartal sinken die Zahlen der deutschen Bank im zweiten.
- Die Konzernspitze gab ihr Rücktritt im Juli an und wurde nur teilweise neu besetzt.
Zuletzt hatte die Bank noch einen Gewinn angepeilt. Dieses Ziel wurde aber angesichts des Umfelds und der Aufwendungen für die Neuausrichtung als «sehr ambitioniert» eingestuft. Der Konzerngewinn sank unterdessen im zweiten Quartal auf 220 Millionen Euro. Im Vorjahreszeitraum waren es 279 Millionen.
Grund dafür ist zum einem die erhöhte Prognose für die Risikovorsorge im laufenden Jahr. Zum anderen war es auch der stärkere Druck auf die Erträge im Firmenkundengeschäft. Das teilte das deutsche Finanzinstitut am Mittwoch in Frankfurt mit.
Führungskrise Anfang Juli
Die seit der Finanzkrise teilverstaatlichte Bank hatte sich erst am Montag ein Stück weit aus einer Führungskrise befreit. Anfang Juli verkündeten Konzernchef Martin Zielke und Ex-Chefaufseher Stefan Schmittmann ihren Rücktritt. Beide wollten die Verantwortung für das Scheitern der Strategie tragen, wie das Unternehmen mitteilt.
Der frühere Chef der Landesbank Baden-Württemberg, Hans-Jörg Vetter, wurde zum neuen Aufsichtsratschef gewählt. Zielke wird bis Ende Jahr noch als CEO tätig sein, so die Bank.
Ursprünglich wollte die Commerzbank am Mittwoch auch eine neue Strategie inklusive eines verschärften Sparkurses vorstellen, um wieder profitabler zu werden. Das aber ist in weite Ferne gerückt. Investoren und Aufsichtsräte pochen auf einen geordneten Prozess: Erst soll die Konzernspitze neu besetzt werden.