Commerzbank wird mit Anfragen von Schweizer Kunden geflutet
Mit der Übernahme der Credit Suisse durch die UBS verliert die neue Megabank wertvolle Kundschaft. Viele von ihnen zieht es zur deutschen Commerzbank.
Das Wichtigste in Kürze
- Die deutsche Commerzbank wird von Schweizer Kunden überrannt.
- Den CEO freuts. Er sieht das Schweizer Geschäft sogar als «Wachstumsperle».
- In das Kerngeschäft des Schweizer Finanzmarktes will Manfred Knof aber nicht eingreifen.
Hier ein Skandal, da ein Skandal: Das Image der Credit Suisse hat in den letzten Jahren massiv gelitten. So massiv, dass sie nach 167 Jahren Existenz sogar von ihrer Rivalin UBS aufgekauft werden musste.
Ein Kahlschlag für den Schweizer Finanzplatz, aber ebenso auch ein Rückschlag für die zahlreichen Kundinnen und Kunden der einstigen Traditionsbank. Sie suchen nun ein neues Heim für ihre Geldanlagen. Besonders beliebt: die Commerzbank.
«Wir werden derzeit mit Anfragen von Kunden regelrecht geflutet», sagt der CEO Manfred Knof der «Handelszeitung». Das deutsche Finanzinstitut betreibt rund achtzig Mitarbeitende in der Schweiz und gilt vor allem im Firmenkundengeschäft als federführend.
Schweizer Firmenkundengeschäft als Wachstumsperlen
Oder wie Knof sagt: «Die Commerzbank ist die Aussenhandels- und Exportbank für Firmenkunden, die ihr Geschäft überall in der Welt haben.» Entsprechend sieht er die «Schweiz genauso wie Deutschland als Heimmarkt».
«Wir haben in der Schweiz ein Kreditbuch über 11 Milliarden Euro, das ist erheblich», erklärt der CEO. «Und das Volumen wächst jedes Jahr um einen zweistelligen Prozentbetrag.»
Knof sieht das Schweiz-Geschäft deshalb sogar als eine seiner «Wachstumsperlen» im Konzern an.
Ein rein lokales Schweizer Firmenkundengeschäft kann sich der CEO der Commerzbank jedoch nicht vorstellen, ebenso kein Schweizer Private Banking. «Wir sehen keinen Sinn darin, gegen die starke Schweizer Konkurrenz in deren Kerngeschäft anzutreten.» Denn: Verzetteln, gehöre nicht zu seiner Strategie.