Coop baut um: Verschwinden jetzt Siroop oder Microspot?

Michael Bolzli
Michael Bolzli

Basel,

Coop will Siroop und Microspot verschmelzen. Ein Entschluss, den den Experten nicht überrascht. Offen bleibt, welche Marke überleben wird.

Siroop: «Ein Fass ohne Boden.»
Siroop: «Ein Fass ohne Boden.» - Screenshot Youtube

Das Wichtigste in Kürze

  • Coop will die Online-Shops Siroop und Microspot zusammenführen.
  • Dieser Entschluss ist für den Experten logisch. Denn die beiden Marken hätten sich kannibalisiert.

Gestern Abend der Knall: Swisscom verkauft die Siroop-Anteile an Coop. Der Basler Detailhändler übernimmt den Online-Shop damit vollständig. Und nicht nur das. Siroop und der Elektronik-Shop Microspot sollen zusammengeführt werden. Details sind noch offen.

E-Commerce-Experte Darius Zumstein überrascht den Entschluss nicht. «Der Schweizer Markt ist gerade im Bereich Computer und Unterhaltungselektronik zu klein, als dass sich Siroop und Microspot innerhalb der Coop-Gruppe kannibalisieren können», sagt der Dozent der Hochschule Luzern. Denn: «Die Ankündigung von Amazon, auf den Schweizer Markt zu kommen, hatte den Druck bei Onlineshops und Marktplätzen nochmals erhöht.»

25 Millionen Umsatz

Mit grossem Tamtam wurde die Amazon-Kopie Siroop vor zwei Jahren lanciert. Laut Schätzungen macht der Online-Händler rund 25 Millionen Franken Umsatz. «Auch Dank enorm hohem Marketing-Ausgaben, mit mässig kreativer Werbung», sagt Zumstein. Die Coop-Tochter hat allerdings noch viel Luft nach oben. Platzhirsch Digitec-Galaxus setzt über 700 Millionen um. «Mit der Zusammenführung mit Microspot erhöht sich der Umsatz von Siroop.ch auf einen Schlag auf rund 210 Millionen im Jahr.»

Offen ist, wozu der Zusammenschluss zwischen Siroop und Microspot führt. Verschwindet die Marke Microspot? Oder Siroop? Das weiss auch Zumstein nicht. Fakt ist: «In Siroop und den Aufbau der Marke wurden bisher zweistellige Millionenbeträge investiert. Wenn Coop den Brand Siroop eliminiert, wären dies hohe Sunk Costs.»

Hingegen ist Microspot längst etabliert. Es berge ein Risiko, die Marke zu opfern, sagt Zumstein. Für ihn ist allerdings klar: «Eine Investition und der Aufbau einer neuen Marke wird nicht passieren.»

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