Coop: Jumbo wird vollständig von Schweizer Detailhändler übernommen
Der Schweizer Detailriese Coop übernimmt das Baumarktunternehmen Jumbo. Was dies für das Personal bedeutet, ist noch offen.
Das Wichtigste in Kürze
- Die Detailhändlerin Coop übernimmt die Baumarktkette Jumbo.
- Damit gibt Manor-Besitzern Maus Frères alle 40 Filialen ab.
- Offen bleibt, ob Jumbo und Coop Bau+Hobby zusammengelegt werden.
Knall im Detailhandel: Coop übernimmt den Baumarkt Jumbo. Damit gehen alle 40 Filialen von der Manor-Besitzerin Maus Frères an den Schweizer Detailriesen. Das geht aus einer von Coop veröffentlichten Mitteilung hervor. Zu welchem Preis die Übernahme stattfindet hingegen nicht.
Das Filialnetz von Jumbo mit insgesamt 40 Läden ergänze die Standorte der Coop-Gruppe ideal. Dem Deal muss jedoch noch die Eidgenössische Wettbewerbskommission Weko zustimmen. Bis dahin sind laut einer Coop-Sprecherin auch noch alle Fragen offen, die die Detailplanung betreffen. Wie beispielsweise, ob Coop das Personal von Jumbo vollständig übernimmt.
Maus Frères will sich auf Kerngeschäft konzentrieren
«Es war uns sehr wichtig, für die Mitarbeitenden von Jumbo eine neue, starke Arbeitgeberin mit einer langfristigen Vision zu finden. Das ist bei Coop der Fall.» Dies erklärte Maus Frères-Verwaltungsratspräsident Didier Maus.
Man wolle sich auf das Kerngeschäft konzentrieren. Dazu gehöre die Warenhauskette Manor und die Premium-Marken unter dem Namen MF Brands Group. Der Verkauf stärke die finanziellen Möglichkeiten, um allfällige Gelegenheiten zur Übernahme weiterer Premium-Marken wahrnehmen zu können.
Coop-Chef Joos Sutter zeigte sich überzeugt, eine für alle Seiten ideale Basis für die Zukunft geschaffen zu haben: «Ich freue mich sehr, die neuen Mitarbeitenden in der Coop-Familie willkommen zu heissen.»
Die Baumarktbranche entwickle sich positiv, sagte Coop-Sprecherin Veiga: «Wir sehen in dieser Branche grosses Potenzial für die Zukunft.»
Umsatz von Jumbo ist während Corona gestiegen
Bei Jumbo mit seinen rund 1500 Angestellten laufe das Geschäft gut, sagte ein Sprecher auf Anfrage. Trotz des Corona-Lockdowns sei der Umsatz im vergangenen Jahr deutlich gestiegen auf rund 600 Millionen Franken.
Jumbo sei kein Sanierungsfall. Auch im laufenden Jahr 2021 sei man gut unterwegs. In der Pandemie kommen die Menschen zahlreich in die Baumärkte. Wie viele der 40 Jumbo-Filialen in direkter Konkurrenz zur Coop-Baumarktkette Bau+Hobby stünden, konnte der Sprecher nicht sagen.
Insgesamt liegt Jumbo hinter Coop Bau+Hobby, das 73 Geschäfte in der Schweiz mit 1659 Vollzeitstellen hat. Der Umsatz von Bau+Hobby kletterte im vergangenen Jahr um 64 Millionen auf 694 Millionen Franken.
Werden Jumbo und Coop Bau+Hobby zusammengelegt?
Offen bleibt, ob Jumbo als Marke weiterbestehen oder mit Coop Bau+Hobby zusammengelegt wird. «Aufgrund des ausstehenden Weko-Entscheids sind derzeit noch keine konkreten Aussagen möglich», sagte Coop-Sprecherin Veiga.
Vorbilder für ein Weiterbestehen gibt es bereits bei der Coop-Gruppe selber: Nach der Übernahme des Elektrogerätehändlers Fust wurde dieser neben der Coop-Tochter Interdiscount weitergeführt.