Corona-Krise lässt Schweizer Neuwagenmarkt 2020 einbrechen
Wegen der Corona-Krise ist die Anzahl neu zugelassener Autos im vergangenen Jahr um einen Viertel zurückgegangen.
Das Wichtigste in Kürze
- 2020 wurden in der Schweiz und in Liechtenstein 236'828 Neuimmatrikulationen registriert.
- Das ist rund ein Viertel weniger als nocu ein Jahr zuvor.
Die Coronavirus-Pandemie hat die Schweizer Automobilbranche im vergangenen Jahr in eine tiefe Krise gestürzt. Die Anzahl neu zugelassener Autos ist laut Auto-Schweiz um einen Viertel gesunken.
Im Gesamtjahr wurden in der Schweiz und im Fürstentums Liechtenstein 236'828 Neuimmatrikulationen registriert, so wenige wie seit der Ölkrise Mitte der 1970er-Jahre nicht mehr, wie der Branchenverband am Montag mitteilte. Auto-Schweiz hatte mit rund 240'000 Neuzulassungen gerechnet.
Auch ein Endspurt im Dezember konnte am Gesamtbild nicht mehr viel ändern. Im letzten Monat des Jahres wurden 29'451 Autos neu zugelassen. Damit blieb der Dezember zwar der stärkste Monat des Jahres, doch auch hier stand gegenüber dem Vorjahr ein Minus von über 15 Prozent zu Buche.
Für das neue Jahr rechnet Auto-Schweiz nun mit einer Erholung auf rund 270'000 Immatrikulationen. Diese Schätzung basiere allerdings darauf, dass die negativen Folgen der Pandemie möglichst bald eingedämmt würden.
Trend zu Fahrzeugen mit alternativen Antrieben hält weiter an
Der Trend zu Fahrzeugen mit alternativen Antrieben, also rein elektrische Fahrzeuge, Plug-in Hybride, Hybride ohne Lademöglichkeit sowie mit Gas-Antrieb, hielt weiter an. In diesem Segment stiegen die Verkaufszahlen um fast zwei Drittel. Insgesamt erreichten die Autos mit alternativen Antrieben 2020 einem Marktanteil von 28,2 Prozent verglichen mit 13,1 Prozent im Vorjahr.
Elektroautos und Plug-in-Hybride alleine brachten es zusammen auf einen Marktanteil von 14,3 Prozent. Damit übertrafen sie das Verbandsziel von 10 Prozent. Das sei einer der wenigen Glanzpunkte des Schweizer Autojahres 2020, sagte Auto-Schweiz-Sprecher Christoph Wolnik in der Mitteilung. «Wir sind froh, dass sich die kritische Produktions- und Liefersituation der Modelle mit Alternativ-Antrieb nach der ersten Pandemie-Welle im Frühling entspannt hat.» Trotzdem würden für das abgelaufene Jahr wie erwartet massive CO2-Sanktionen fällig werden.
Zudem stellt Auto-Schweiz in Frage, ob sich die sprunghafte Entwicklung bei den alternativen Antrieben im gleichen Masse fortsetzen wird. Die Modellauswahl werde nicht so schnell weiterwachsen und viele Kunden seien bei Antrieben ohne Verbrennungsmotor nach wie vor zurückhaltend. Die meist geringen Förderungen in Kombination mit dem zu langsamen Ausbau der Ladeinfrastruktur seien immer noch Hindernisse, die es zu überwinden gelte.