Credit Suisse Chef beklagt geringere Kundenaktivitäten
Das Wichtigste in Kürze
- Credit-Suisse-Chef Tidjane Thiam beklagt die geringen Kundenaktivitäten seit Juli.
- Trotz Handelskonflikt zeigt er sich aber insgesamt optimistisch.
Die Kunden der Grossbank Credit Suisse haben sich in den vergangenen Wochen zurückgehalten. Die Kundenaktivitäten hätten seit Juli nachgelassen, sagte Bankchef Tidjane Thiam in einem am Freitag veröffentlichten Interview mit Bloomberg TV.
«Was Sie in letzter Zeit sehen, ist weniger Aktivität, weniger Transaktionen, definitiv weniger Volumen», sagte Thiam auf die Frage, wie sich die Kunden im Umfeld der derzeitigen Handelsspannungen verhielten.
Die Vorsicht der Kunden
Im Juli und August hätten sich die Kunden insgesamt etwas vorsichtiger gezeigt, zudem hätten sie angesichts anziehender Zinsen auch Schulden abgebaut, sagte Thiam. Die ausländischen Direktinvestitionen seien im Gegensatz zu den taktischen Anlageentscheidungen allerdings relativ stabil geblieben.
In der Vorsicht der Kunden wittert der CS-Chef weiter auch Chancen. Die Grossbank habe etwa davon profitiert, mehr Absicherungen zu verkaufen. «Wir haben ein gutes Level an Aktivitäten, wir machen nur andere Dinge», sagte er.
Insgesamt zeigte sich Thiam trotz des Handelskonflikts der USA mit Partnern wie der EU, China oder Kanada optimistisch. «Die Wirtschaft ist derzeit global sehr stark unterwegs.» Die Handelsspannungen würden sich zwar auswirken, aber «marginal».
Ein Risiko für die Wirtschaft und das Geschäft sei aber, dass die Konsumenten- und Investitionsstimmung getrübt werden könnte. Letztlich aber würden die Akteure Lösungen finden und der Handel florieren. «Die Trends, die den Handel fördern, sind sehr real und nicht zu stoppen», sagte Thiam. Zudem wolle niemand, dass der Konflikt einen negativen Ausgang nehme. Er glaube daher nicht an die Untergangsszenarien, so Thiam.