CS rechnet mit erheblichem Vorsteuerverlust im Q2 und Gesamtjahr
Für das laufende Gesamtjahr rechnet die Credit Suisse angesichts der UBS-Übernahme mit einem massiven Vorsteuerverlust.
Das Wichtigste in Kürze
- Für das 2. Quartal und auch für das Gesamtjahr rechnet die CS mit erheblichem Verlust.
- Grund ist die angekündigte Übernahme durch die UBS.
Die Credit Suisse stellt für das laufende Gesamtjahr 2023 einen erheblichen Vorsteuerverlust in Aussicht. Dies angesichts der angekündigten Übernahme durch die UBS und des bereits bekanntgegebenen Ausstiegs aus nicht zum Kerngeschäft gehörenden Geschäftsbereichen sowie wegen Restrukturierungs- und Finanzierungskosten.
Die Investment Bank (IB) und damit auch die gesamte Gruppe werde im laufenden zweiten Quartal und im Gesamtjahr 2023 einen erheblichen Vorsteuerverlust ausweisen, teilte die CS am Montag mit.
Die Grossbank listet eine lange Liste zahlreicher Unwägbarkeiten auf, welche die Ergebnisse beeinflussten. Gleichzeitig versucht sie gegenzusteuern: «Die Credit Suisse trifft proaktive Massnahmen, um ihr Kundengeschäft zu schützen, die Risiken zu steuern und die operative Stabilität zu unterstützen.»
Die tatsächlichen Ergebnisse würden von einer Reihe von Faktoren abhängen, darunter die Ergebnisse der Divisionen IB und Wealth Management (WM) sowie Einlagen- oder Netto-Mittelflüsse.
Unsicher seien des Weiteren mögliche weitere Goodwill-, Software- und andere Wertberichtigungen, Rechtsstreitigkeiten, regulatorische Massnahmen, Kreditspreads und damit verbundene Finanzierungskosten sowie die Nutzung und Verfügbarkeit der Liquiditätshilfen der SNB.
Wie wirkt sich Ausstieg auf andere Geschäftsbereiche aus?
Auch die Auswirkungen der anhaltenden «freiwilligen und unfreiwilligen Fluktuation» der Mitarbeitenden sowie bestimmte andere Positionen, etwa potenzielle Immobilienverkäufe, würden den weiteren Geschäftsgang beeinflussen. Offen sei auch, wie sich der Ausstieg aus den nicht zum Kerngeschäft gehörenden Geschäftsbereichen entwickle.
Auch im Bereich WM rechnet die CS für das zweite Quartal mit einem erheblichen Verlust, wie es weiter hiess. Schuld sei der Rückgang der verwalteten Vermögen und Einlagen im ersten Quartal, was wiederum zu einem Rückgang des Zinserfolgs und der wiederkehrenden Kommissions- und Gebührenerträge führen dürfte.
Derweil fiel wegen der Abflüsse bei Einlagen und verwalteten Vermögen im ersten Quartal der geschätzte «Fair Value» im WM unter den entsprechenden Buchwert, wie aus der Mitteilung weiter hervorging. Daher wurde eine Goodwill-Wertberichtigung von 1,3 Milliarden Franken fällig. Der Goodwill liegt damit in dieser Division neu bei null.
Der Fair Value der verbleibenden Berichtseinheiten mit Goodwill – die Swiss Bank (SB) und das Asset Management (AM) – habe Ende März hingegen über dem entsprechenden Buchwert gelegen. Daher seien dort keine weiteren Wertberichtigungen erforderlich gewesen, hiess es.