Danone beugt sich dem Druck der Aktionäre und tauscht den Chef aus
Emmanuel Faber der seit 2014 Chef von Danone war, muss seinen Posten räumen. Die Aktionäre hatten diese Massnahme gefordert.
Das Wichtigste in Kürze
- Danone trennt sich per sofort vom bisherigen Chef Emmanuel Faber.
- Die Aktionäre waren mit der Aktienkurs- und Umsatzentwicklung unzufrieden.
Der französische Nahrungsmittelriese Danone gibt dem Druck von aktivistischen Aktionären nach und trennt sich von Vorstands- und Verwaltungsratschef Emmanuel Faber. Der Verwaltungsrat habe den Abgang von Faber mit sofortiger Wirkung beschlossen, teilte das Unternehmen am Montag mit.
Faber, der den Konzern seit 2014 führte, hatte Anfang des Monats angekündigt, er wolle sich als Vorstandschef zurückziehen. Er wollte aber Chef des obersten Aufsichtsgremiums bleiben - daraus wird nun nichts.
Danone hat schon einen Nachfolger
Neuer Chef des Gremiums wird Gilles Schnepp, den Danone erst im Dezember in den Verwaltungsrat berufen hatte. Schnepp arbeitete bis 2020 für den Elektrotechnik-Konzern Legrand.
Ein neuer Vorstandschef soll mit Hilfe einer internationalen Personalberatung erst noch gesucht werden. In der Zwischenzeit sollen Veronique Penchienati-Bosetta und Shane Grant als ihr Stellvertreter die operative Führung übernehmen. Penchienati-Bosetta leitet bisher das Auslandsgeschäft, Grant ist für Nordamerika zuständig.
Aktionäre hatten Wechsel gefordert
Mehrere aktivistische Investoren, allen voran Bluebell Capital, hatten Fabers Abgang und einen Umbau der Konzernspitze gefordert. Schnepp galt als ihr Favorit für den Chefposten im Verwaltungsrat. «Wir sind zuversichtlich, dass Danone unter der Führung von Schnepp wieder auf einen profitablen Wachstumskurs zurückkehrt. Dabei muss auch die Nachhaltigkeit im Blick behalten werden», erklärte Bluebell bereits in der Nacht auf Montag.
Die Investoren hatten Faber vor allem die unzureichende Aktienkurs-Entwicklung, die schleppende Umsatzentwicklung und einen zu strengen Sparkurs beim Marketing vorgeworfen.
Danone ist der weltgrösste Joghurt-Hersteller, dem Konzern gehört auch die Wassermarke Evian. Der Nahrungsmittelhersteller leidet in der Pandemie vor allem unter der Restaurantschliessungen, die das Gastro-Geschäft belasten.