Darum springt Volkswagen auf den Klima-Zug auf
Der Diesel-Skandal hat Volkswagen zum Umdenken gebracht. Bis 2050 will der Autobauer klimaneutral sein.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Volkswagen-Konzern hat 2015 den Diesel-Skandal ausgelöst.
- Bis 2050 will VW emissionsfrei sein.
- Kommendes Jahr startet eine E-Auto-Offensive.
Mit dem Diesel-Skandal hat VW eine Umwelt-Debatte ums Auto ausgelöst. Mittlerweile hat sich die Diskussion ausgeweitet.
In der Kritik steht aktuell Feinstaub, der als besonders gesundheitsschädigend gilt. Regelmässig werden die Grenzwerte in den Innenstädten überschritten. Das Problem sind nicht die Motoren, sondern der Abrieb von Reifen und Bremsen.
Für letzteres testet gerade Volkswagen eine neue Lösung. Ein Filter hinter dem Bremssattel soll 80 Prozent des Staubs abfangen. Für den Autofahrer bedeutet das System keinen Mehraufwand. Ausgetauscht wird der Filter beim Service.
Volkswagen will 2050 CO2-neutral sein
Vier Jahre nach Aufkommen des Diesel-Skandals wird Umweltschutz bei VW gross geschrieben. Der Autobauer will laut eigenen Angaben zum weltweit führenden Anbieter nachhaltiger Mobilität werden. Bis 2050 sollen alle Autos des Konzerns C02-neutral sein.
Um das Ziel zu erreichen, investiert Volkswagen bis 2025 34 Milliarden Franken in E-Mobilität. Rund 50 Fahrzeuge will der Konzern auf den Markt bringen, 20 unter der Kernmarkt VW. Absatzziel: Jährlich 15 Millionen Fahrzeuge.
Anstoss für die E-Offensive gab die USA. Neben einer Milliarden-Busse infolge des Diesel-Skandals verpflichtet sich das Unternehmen, E-Mobilität zu fördern.
Kommenden September präsentiert VW das Kompaktmodell ID 3. Der soll bis zu 550 Kilometer weit kommen. Preis: 24'000 Euro. Die Auslieferung ist für Frühjahr 2020 vorgesehen.
Ein halbes Jahr später folgt der ID Crozz, ein kleines SUV. Ein Coupé ist für Frühjahr 2021 eingeplant.
Klimaneutral dank CO2-Kompensation
Das Ziel: Die ID-Reihe soll das erste komplett klimaneutrale E-Auto sein. Der Konzern hat darum begonnen, die ganze Wertschöpfungskette auf Klimaschutz zu trimmen. Etwa indem Werke mit erneuerbarer Energie betrieben werden.
Die CO2-Menge, welche am Schluss übrig bleibt, wird durch die finanzielle Unterstützung von Klimaprojekten kompensiert.
Den Diesel als Klimaretter hat Volkswagen mittlerweile abgeschrieben. Gegenüber dem Online-Portal «Edison» sagte ein VW-Manager jüngst: «Das E-Auto ist unter Umweltgesichtspunkten die effizienteste Antriebsform».
Alternativen zum reinen Stromer sieht man in Wolfsburg nicht. Laut Rechnungen des Konzerns ist ein Fahrzeug mit Brennstoffzellen mehr als doppelt so energiehungrig.