Das bedeutet die SNB-Leitzinserhöhung für Sie
Die SNB hebt den Leitzins erneut an. Damit legen nicht nur die Kontozinsen zu, sondern auch die Kosten für Haus und Wohnung.
Das Wichtigste in Kürze
- Die SNB hebt den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent an.
- Damit ziehen auch die Zinsen auf Sparkonten und Hypotheken an.
- Für Mieter dürfte die Zinserhöhung verzögerte Folgen haben.
Die Inflation nimmt in der Schweiz allmählich ab. Von anfangs 3,4 Prozent liegt die Teuerungsrate heute nur noch bei 2,2 Prozent.
Gleichwohl hat die Schweizerische Nationalbank entschieden, ihre Geldpolitik weiter zu straffen. Sie hob ihren Leitzins um 0,25 Prozentpunkte auf 1,75 Prozent an – das höchste Niveau seit 2008.
Erste Banken erhöhen Kontozinsen
Für Sparfüchse eine erfreuliche Nachricht. Denn bereits kurz nach der Bekanntgabe der Leitzinserhöhung am Donnerstag kündigten erste Banken Zinserhöhungen auf ihren Konten an.
Bei der Zürcher Kantonalbank beispielsweise erhalten Kunden per Juli auf Sparkonten einen Zins von 0,75 Prozent bis 50'000 Franken. Zuvor hatte die Bank Vermögen auf diesen Konten bis zu einem Betrag von 25'000 Franken mit 0,5 Prozent verzinst.
Einen Prozent erhalten die Kunden bis 25'000 Franken Guthaben auch bei der Online-Bank Yuh. Hinter der Swissquote und die Postfinance stehen. Für Guthaben zwischen 25'000 und 100'000 Franken gibt es 0,75 Prozent. Und schliesslich teilte auch die Valiant Bank mit, die Zinssätze auf sämtlichen Konten des Sparsortiments zu erhöhen.
Wohneigentümer, aufgepasst!
Weniger erfreulich ist die Leitzinserhöhung jedoch für Personen mit Wohneigentum. Denn nicht nur die Kontozinsen, sondern auch die Hypothekarzinsen dürften steigen.
Die Zürcher Kantonalbank rechnet in den nächsten Monaten mit einer moderaten Aufwärtsbewegung, wie es auf Anfrage heisst. «Eine Trendwende ist ab 2024 denkbar», erklärt Mediensprecherin, Livia Caluori. «Dies setzt aber eine Lockerung der geldpolitischen Massnahmen durch die SNB voraus.»
Einen indirekten Einfluss hat die Leitzinserhöhung auch für Mieterinnen und Mieter. Denn der Referenzzinssatz errechnet sich auf dem Durchschnittszinssatz aller vergebenen Hypotheken.
Damit dürfte auch dieser in naher Zukunft etwas verzögert steigen. «Wir erwarten den nächsten Schritt bereits Anfang 2024», sagt Ursina Kubli, Leiterin Immobilien Research der Zürcher Kantonalbank.
Die Leitzinserhöhung vom Donnerstag ist bereits die Fünfte in Folge. Genau vor einem Jahr hatte die SNB die Zinsschraube um einen halben Prozentpunkt erstmals seit fünfzehn Jahren angezogen. Danach folgten bis im vergangenen März drei weitere Zinsschritte. Bereits diesen September dürfte die nächste folgen, so Experten.