Dax erstmals über 20'000 Punkte
Der Dax erreicht erstmals in seiner Geschichte die Marke von 20'000 Punkten, angetrieben durch die Aussicht auf sinkende Zinsen.
Die Aussicht auf weiter sinkende Leitzinsen hat den deutschen Leitindex erstmals in seiner Geschichte über die runde Marke von 20'000 Punkten katapultiert. Die Jahresendrally trieb den Dax um 0,35 Prozent auf 20'003 Punkte.
Innerhalb nur eines Jahres ist der Dax damit um rund 3000 Zähler gestiegen. Erst Mitte September hatte er die runde Marke von 19'000 Punkten geknackt, Mitte März die von 18'000 – und im Dezember vergangenen Jahres war er über 17'000 Zähler gestiegen.
Zinssenkungen treiben Aktienmarkt
Die Hoffnung auf weiter sinkende Zinsen in den USA und der Eurozone treibt den deutschen Leitindex seit Monaten in die Höhe. Angesichts der zuletzt deutlich gefallenen Inflation setzen Anleger darauf, dass die Notenbanken die Leitzinsen weiter senken und so insbesondere in Deutschland lahmende Konjunktur ankurbeln.
Für Aktienanleger sind diese Aussichten gute Nachrichten. Aktien werden gegenüber festverzinslichen Papieren wieder attraktiver. Kredite werden günstiger, Unternehmen können sich deshalb leichter finanzieren, Investitionen werden erschwinglicher.
Börsenerfolg trotz mauer Wirtschaftslage
Die Entwicklung an den Börsen steht in Kontrast zur mauen Wirtschaftslage in Deutschland. Allerdings richten sich die Blicke Investoren oft nicht unbedingt auf die aktuelle Lage, sondern auf künftige Gewinne. Zudem sind die meisten der 40 im Dax geführten Konzerne international aufgestellt: Deutschland ist also nur ein Markt unter vielen.
Für das Börsenjahr 2024 steht mittlerweile ein Gewinn von knapp 19 Prozent zu Buche. Diese starke Jahresbilanz dürfte weitere Käufer anlocken, hiess es.
«Jahresendrally» lockt Anleger
Denn es gelte, «den fahrenden Zug nicht gänzlich zu verpassen». Steigende Kurse zum Jahresausklang sind typisch. An der Börse ist das Phänomen als «Jahresendrally» bekannt.
Rückenwind für die Kurse gab es zuletzt auch von soliden Konjunkturdaten aus China. Händler verwiesen zudem auf die aktuelle Haushalts- und Regierungskrise in Frankreich. Investoren könnten daher Anlagen nach Deutschland umschichten.
Trumps Wahl beeinflusst Finanzmärkte
Die Wahl von Donald Trump zum neuen US-Präsidenten Anfang November hatte die Finanzmärkte zumindest in den USA in Partylaune versetzt.
Denn Trump hat Steuersenkungen, weniger Regulierung und hohe Zölle auf Importe versprochen. Davon dürfte die heimische Wirtschaft profitieren – und internationale Konzerne auch aus Deutschland, die in den USA aktiv sind.