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Decathlon will in Deutschland expandieren

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Trotz der schlechten Kauflaune setzt der französische Sportartikelhändler Decathlon auf Expansion: Bis Ende 2027 sollen Dutzende Filialen in Deutschland eröffnet werden.

Künftig soll es auch kleinere Decathlon-Geschäfte in Innenstädten und Einkaufszentren geben.
Künftig soll es auch kleinere Decathlon-Geschäfte in Innenstädten und Einkaufszentren geben. - Michael Bahlo/dpa

Der Sportartikelhändler Decathlon will sein Geschäft in Deutschland deutlich ausweiten – und drängt in die Innenstädte. «Aktuell haben wir 86 Filialen. In drei Jahren, also Ende 2027, sollen es mehr als 150 sein», sagte Decathlon-Deutschland-Chef Arnaud Sauret der Deutschen Presse-Agentur. Geplant sei, bis zu 100 Millionen Euro in die Neueröffnungen und die Modernisierung bestehender Geschäfte zu investieren. Mehrere Tausend neue Arbeitsplätze sollen entstehen.

In diesem Jahr plant das Unternehmen noch zwei Eröffnungen: Eine kleinere Filiale am Potsdamer Hauptbahnhof, eine grosse in der Hamburger Innenstadt. Im Anschluss sollen weitere weisse Flecken auf der Decathlon-Deutschlandkarte getilgt werden. Im Gespräch sind zum Beispiel Filialen in Nürnberg, Freiburg, Rostock, Oberhausen und der Region Kassel.

Aber warum gerade jetzt expandieren, wo die wirtschaftlichen Sorgen in Deutschland gross sind und viele Menschen angesichts der Inflation ihr Geld zusammenhalten? «Wir sind leider nicht überall in Deutschland präsent – obwohl wir wissen, dass wir eine grössere Rolle spielen könnten. Zugleich gibt es in den Innenstädten sehr viele Gebäude, die einfach leer sind. Das ist unsere Gelegenheit», sagte Decathlon-Expansionschef Stefan Kaiser.

Filiale für Bergsport in München

Decathlon will mit dem Schritt näher an seine Kundinnen und Kunden rücken. Bislang hat das Unternehmen vor allem Läden, die auf grossen Verkaufsflächen eine breite Produktpalette anbieten. Diese liegen aber meist ausserhalb der Stadtzentren. Neben den grossen Läden soll es künftig kleinere Geschäfte in Einkaufszentren und Fussgängerzonen geben. Diese könnten sich auf eine Sportart spezialisieren und an die Bedürfnisse vor Ort anpassen. Zum Beispiel soll es in München eine Filiale für Bergsport geben.

Der Sportfachmarkt in Deutschland ist Milliarden schwer. Platzhirsch ist der Handelsverbund Intersport mit einem Umsatz von rund 3,5 Milliarden Euro. Es folgt der Einkaufsverbund Sport 2000 mit 2,95 Milliarden Euro. Die Franzosen erwirtschafteten zuletzt gut 1,1 Milliarden Euro.

Nun bläst Decathlon zum Angriff: «Wir haben in Deutschland zwei sehr starke Mitbewerber, die einen tollen Job machen. Aber das verpflichtet uns, noch besser zu sein. Als Sportler lieben wir die Challenge», sagte Sauret. In anderen europäischen Ländern sei man bereits Marktführer – auch, weil es dort ein grösseres Filialnetz gebe. Marktanteil und Umsatz sollen sich durch die Expansion deutlich erhöhen. Konkrete Zahlen nannte der Manager nicht.

Auch in der Schweiz befindet sich Decathlon auf Expansionskurs. Hierzlande eröffnete Decathlon 2018 die erste Filiale und übernahm in der Folge 23 Filialen des Sporthändlers Athleticum, der zur Manor-Gruppe gehörte. Heute sind es insgesamt 38 Standorte. Bis 2026 sind indes weitere Filialen geplant.

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