Demonstrationen gegen geplanten Lithium-Abbau in Serbien
Ein britisch-australischer Bergkonzern will in Serbien Lithium abbauen. Viele Menschen haben sich in verschiedenen Städten Serbiens zu Demos versammelt.
Das Wichtigste in Kürze
- Umweltschützer blockierten die zentrale Brücke in Belgrad.
- Sie wollen nicht, dass ihr Land an ausländische Konzerne verkauft wird.
- Es gab Zusammenstösse mit Sicherheitskräften.
Aus Protest gegen den geplanten Abbau von Lithium sind in mehreren Städten Serbiens hunderte Menschen auf die Strasse gegangen.
Die Demonstrationen am Samstag richteten sich gegen den britisch-australischen Bergbaukonzern Rio Tinto. Dieser hat in der Nähe der westserbischen Stadt Loznica mit dem Kauf von Land begonnen, um Lithium-Vorkommen abzubauen. Das grüne Licht der Behörden steht jedoch noch aus. Lithium ist eine Schlüsselkomponente für Batterien von Elektroautos.
In der Hauptstadt Belgrad blockierten Umweltschützer eine Stunde lang die zentrale Brücke und eine grosse Kreuzung. Dies, nachdem es Zusammenstösse mit Sicherheitskräften gegeben hatte.
Die Sicherheitskräfte liessen die Demonstranten schliesslich gewähren. «Ich bin hier, weil ich nicht will, dass das Land meiner Vorfahren verkauft wird. Serbien ist nicht zu verkaufen»; sagte der 31-jährige Musiker Milan Milosavljevic der Nachrichtenagentur AFP.
Strassenblockaden gab es auch im nordserbischen Novi Sad und in Kragujevac im Landesinneren. Sowie in Sabac im Nordwesten als auch in der westlichen Stadt Valjevo, wie der Fernsehsender N1 berichtete.
Rio Tinto hatte in der Region Loznica im Jahr 2006 beträchtliche Lithiumvorkommen entdeckt. Der Konzern will 2,4 Milliarden Dollar (2,1 Milliarden Euro) in das Projekt investieren. Das erklärte Vesna Prodanovic, Direktorin des serbischen Schwesterunternehmens Rio Sava.