Deutsche Detailhändler mit starkem Umsatzplus in Corona-Krise
Eine starke Nachfrage nach Waren des täglichen Bedarfs hat den deutschen Detailhändlern zu Beginn der Corona-Krise einen Umsatzsprung beschert. Ihre Einnahmen wuchsen im Februar um 7,7 Prozent zum Vorjahresmonat.
Das Wichtigste in Kürze
- Das ist so kräftig wie seit knapp anderthalb Jahren nicht mehr, wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch mitteilte.
Der Februar zählte diesmal einen Verkaufstag mehr. Preis- und saisonbereinigt (real) gab es ein Plus von 1,2 Prozent zum Vormonat. Von Reuters befragte Ökonomen hatten hier nur eine Zunahme um 0,1 Prozent erwartet, nachdem es im Januar bereits ein Plus von 1,0 Prozent gegeben hatte.
«Im Einzelhandel mit Lebensmitteln, Getränken und Tabakwaren zeigt sich die erhöhte Nachfrage besonders», erklärten die Statistiker. Die Branche setzte 10,6 Prozent mehr um als im Februar 2019.
Dabei kamen Supermärkte, SB-Warenhäuser und Verbrauchermärkte sogar auf ein Wachstum von 11,1 Prozent, während der Fachdetailhandel mit Lebensmitteln 6,6 Prozent mehr in den Kassen zählte. Die genannten Veränderungsraten seien «deutlich höher» als in den vergangenen fünf Jahren, betonte das Statistikamt.
Auch der Internet- und Versandhandel brummte und steigerte seinen Umsatz um 11 Prozent. Ein Wachstum in dieser Höhe sei allerdings «nicht ungewöhnlich und somit nicht eindeutig auf einen Sondereinfluss der Corona-Pandemie zurückzuführen», so das Bundesamt.
«Einen recht deutlichen Einfluss der aufziehenden Krisensituation zeigt allerdings der Umsatzanstieg der Apotheken beziehungsweise des Einzelhandels mit kosmetischen, pharmazeutischen und medizinischen Produkten.» Hier gab es ein Plus von 7,8 Prozent zum Vorjahresmonat.