Deutsche Grenzgänger leben dank Arbeit in der Schweiz im Luxus

Laura Del Favero
Laura Del Favero

Basel,

Tagtäglich überqueren deutsche Arbeitskräfte die Grenze zur Schweiz – und verdienen damit einen schönen Batzen Geld. Einige von ihnen leben sogar im Luxus.

Grenzgänger
Täglich überqueren 380'000 Menschen die Grenze zur Schweiz, um hierzulande zu arbeiten. (Symbolbild) - keystone

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Schweiz zählt immer mehr Grenzgänger, viele davon sind Deutsche.
  • Sie profitieren von einem höheren Lohn und besseren Arbeitsbedingungen.

380'000 Menschen pendeln täglich zum Arbeiten in die Schweiz, 65'000 davon sind Deutsche. Sie kommen wegen der besseren Arbeitsbedingungen, vor allem aber wegen des höheren Lohns.

Grenzgänger Bundesamt für Statistik
Diese Grafik zeigt die Anzahl ausländischer Grenzgängerinnen und -gänger nach dem Wohnsitzstaat. Allein aus Deutschland kommen täglich 65'000 Menschen in die Schweiz. - BFS – Grenzgängerstatistik (GGS)

Eine davon ist Laura. Die 35-Jährige wohnt in einer Kreisstadt hinter Freiburg im Breisgau, arbeitet aber in einer Basler Psychiatrie als Pflegerin. Im Interview mit dem «Spiegel» verrät sie: «Finanziell ist es super. Ich verdiene doppelt so viel wie meine Mutter, die ebenfalls als Pflegerin in einer Notaufnahme in Deutschland arbeitet.»

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Doch damit nicht genug: Auch die Wertschätzung sei in der Schweiz grösser, das Verhältnis zwischen allen Angestellten weniger hierarchisch und der Zeitdruck ein bisschen kleiner. «In Deutschland würde ich nicht in diesem Job arbeiten, die Bedingungen sind zu schlecht», gesteht Laura.

Immer mehr Deutsche zieht es in die Schweiz

Gerade in der jüngeren Vergangenheit hat sich die Situation massiv zugespitzt. Denn: Die Lohnunterschiede sind gestiegen, die Zahl der ausländischen Arbeitenden demzufolge auch. Allein in den letzten zwanzig Jahren hat sich die Zahl der deutschen Grenzgänger fast verdoppelt – Tendenz steigend.

Ein Neuling ist Emil. Der 29-jährige Masseur pendelt erst seit neun Monaten von Freiburg im Breisgau nach Basel. Im Interview mit dem Nachrichtenmagazin verrät er, dass er grundsätzlich finanziell bescheiden lebe. Doch: «Seit ich in der Schweiz arbeite, schwelge ich im Luxus und denke über keinen Euro nach, den ich ausgebe.»

Und das, obschon er nur noch drei Tage pro Woche arbeite. Denn: Er verdiene trotzdem noch immer fast 3000 Euro brutto (knapp 2900 Franken). Für deutsche Verhältnisse ein schöner Batzen Geld. Dort liegt das Durchschnittsgehalt von Vollzeitbeschäftigten nämlich bei knapp 4'000 Euro brutto, wie das «Statistische Bundesamt» Deutschland festhält.

Auch «die Arbeitsbedingungen sind in der Schweiz einfach besser», sagt Emil. Wenn er in Deutschland als Masseur arbeiten müsste, dann noch am ehesten in einem Thermalbad. Doch die Arbeit dort sei sehr hoch getaktet, weniger therapeutisch und zudem schlecht bezahlt.

Einen Haken hat das Grenzgängertum allerdings – und zwar die Steuern. «Ich kann meine Steuererklärung unmöglich selbst machen, das übersteigt mein Wissen», gesteht Laura. Alles – Steuern, Rente, Sozialversicherung, Kindergeld – sei für Grenzgänger speziell geregelt. Es gebe sogar spezielle Krankenkassenangebote.

Kommentare

User #1463 (nicht angemeldet)

@1848 Und woher genau wissen sie dass? Persönlich kenne ich einige schweizer die im Gastgewerbe arbeit suchten, leider erfüllten sie oft das Kriterium zwischen 20-35 nicht.

User #6327 (nicht angemeldet)

1543...nein die sind nicht günstiger, dass propagiert nur die SVP und ihr glaubt das auch noch

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