Dreckige Luft in China macht Solar-Anlagen ineffizienter
Weil die Luft in China dreckig ist, werden massiv Solaranlagen gebaut. Doch diese sind wegen der Luftverschmutzung weniger effizient.
Das Wichtigste in Kürze
- China baut aktuell die Solarenergie massiv aus.
- Wäre die Luft nicht so dreckig, würden die Anlagen mehr Strom liefern.
Dass die Braunkohle-Lobby und die Solar-Branche sich gegenseitig verhindern, liegt in der Natur der Sache. Dass die Kohle das Potential von Solarenergie verhindert, überrascht hingegen.
Kein Land baut Solarenergie so massiv aus wie China. Die Hälfte aller Anlagen wurden 2017 im Reich der Mitte gebaut. Zwischen 2010 und 2017 wurde die Kapazität von einem auf 130 Gigawatt erhöht, bis 2030 sollen es 400 Gigawatt sein. Allerdings laufen die Anlagen in China nicht so effizient wie erhofft.
Eine Untersuchung zeigt, dass seit den 50er Jahren des letzten Jahrhunderts die gemessene Sonnenstrahlung ständig abgenommen hat. Grund dafür ist die Luftverschmutzung durch Kohlekraftwerke oder der Verbrennung von Biomasse.
Milliarden Stromkosten gespart
Forscher der ETH Zürich haben basierend auf diesen Zahlen ausgerechnet, wie viel Strom die Solaranlagen weniger produzieren konnten. Die Resultate wurden auf «Nature» veröffentlicht: Sie zeigen, dass das Potential der Anlagen durch die dreckige Luft im Schnitt 13 Prozent gesunken ist.
In den Provinzen mit der unsaubersten Luft ist der Wert gar um bis 28 Prozent gefallen. Oder anders ausgedrückt: Hätte China die Luftqualität von 1950, würden die Solaranlagen 14 Terawattstunden mehr Strom produzieren. Das entspricht Stromkosten von rund zwei Milliarden Dollar.