Der ehemalige Finanzchef der Signa-Gruppe, Manuel Pirolt, äussert sich in einem Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung» zur Insolvenz.
Signa
Das Logo des Immobilienunternehmens Signa. (Archivbild) - Monika Skolimowska/dpa

Der ehemalige Finanzchef der Signa Prime und der Signa Development hat zur Insolvenz der zur Signa-Gruppe zählenden Gesellschaften Stellung genommen. Anlass sei, dass er seine Vorstandsfunktionen bei den beiden Immobiliengesellschaften niederlege, sagte Manuel Pirolt in einem Interview.

Seines Wissens laufen Ermittlungen gegen ihn, sagte Pirolt in einem am Freitag publizierten Interview mit der «Neuen Zürcher Zeitung». Er habe sich nichts zu Schulden kommen lassen und sei noch nicht einvernommen worden. Er habe niemals illegale Handlungen wahrgenommen und hätte sie auch nie geduldet, sagte er.

Vorstandsprotokolle fehlen

Auf die Frage, weshalb die Insolvenzverwalter für die Jahre 2023 und 2023 keine Vorstandsprotokolle gefunden hatten, antwortete Pirolt: «Es gibt sie nicht, weil keine formellen Vorstandssitzungen stattfanden.» Die Vorstandsmitglieder seien in Innsbruck, Wien, Berlin und Frankfurt gesessen. Formelle Sitzungen seien nicht möglich gewesen. Alles Wichtige sei dem Aufsichtsrat oder dem Investitionsausschuss zur Genehmigung vorgelegt worden, wozu es auch Dokumente gebe.

Pirolt stritt ab, die rechte Hand des Immobilieninvestors und Signa-Gründers René Benko gewesen zu sein. «Natürlich stand ich in intensivem Austausch mit René Benko, was die Immobiliengesellschaft betrifft», sagte er. Benko habe sich von fünf Uhr morgens bis zehn Uhr abends für Signa eingesetzt. Ob Benko faktisch der Geschäftsführer der Gruppe war, müssen laut Pirolt Juristen beurteilen.

Sanierungspläne laufen

Die Luxusimmobilienfirma Signa Prime und der Immobilienentwickler Signa Development sind die Kerngesellschaften der Gruppe. Für beide Gesellschaften laufen Sanierungspläne. Mit den Massekrediten sei das Geld vorhanden, um die Liegenschaften im Rahmen der Treuhandsanierung geordnet zu verwerten, sagte Pirolt. «Der Weg nach vorne ist jetzt klar, und die beiden Immobiliengesellschaften sind stabilisiert», sagte er.

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