Ein Viertel der Schweizer Holzernte liegt am Boden
Das Bundesamt für Umwelt BAFU hat Bilanz gezogen, was Sturmtief Burglind in den Schweizer Wäldern umgeblasen hat: 1,3 Millionen Kubikmeter Holz. Das entspricht einem Viertel der Jahresnutzung. Dies hat Konsequenzen auf verschiedenen Ebenen.
Das Wichtigste in Kürze
- Sturmtief Burglind hat in der Schweiz 1,3 Millionen Kubikmeter Holz umgeworfen.
- Das entspricht einem Viertel der Jahresernte.
- Die Sturmschäden haben Folgen für die Holzindustrie und die Natur.
Mittelland und Jura-Südfuss
Am stärksten betroffen sind laut BAFU die Kantone Bern, Luzern, Solothurn, Zürich und Aargau. In der Regel gehe es um sogenannte Streuschäden: viele Einzelbäume oder Gruppen von Bäumen. Zu grösseren Flächenschäden kam es insbesondere in den Kantonen Bern, Luzern und Solothurn.
In vielen Gebirgskantonen werde man die Folgen von Burglind aber erst sehen, wenn der Schnee geschmolzen sei. Schnee, Lawinengefahr und Sturm Evi hätten auch die Aufräumarbeiten behindert.
Ein Viertel der in einem normalen Jahr geschlagenen Menge Holz liegt in den Schweizer Wäldern am Boden. Dabei ist Friederike erst im Anzug (Nau berichtete). Sturmtief Evi ist noch nicht berücksichtigt, aber dort erwartet das BAFU «allfällige zusätzliche kleinere Mengen» an Fallholz.
Folgen für die Holzindustrie…
Der Markt könne die umgeworfene Holzmenge wohl auffangen, aber viele geplante Holzschläge müssten wohl zurückgestellt werden. Aufpassen müsse man bei den Fichten: Wenn diese im Frühling noch herumliegen, kann sich der Borkenkäfer besonders gut vermehren. Massnahmen seitens des Bundes brauche es derzeit nicht.
…und für die Natur
Aus den Erfahrungen mit Sturm Lothar (1999) und Orkan Vivian (1990) kann das BAFU den Schäden im Wald aber auch Positives abgewinnen. Die Biodiversität hat nämlich von den Sturmschäden profitiert. Mehr Licht bis auf den Waldboden und herumliegendes Totholz haben Lebensräume für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten geschaffen.