Esprit-Läden sind plötzlich wieder offen – Ware wird verramscht
Nachdem Esprit im März alle Schweizer Filialen schliessen musste, sind auf einmal die Türen der Modekette wieder auf. Die übriggebliebene Ware wird verramscht.
Das Wichtigste in Kürze
- Im März musste Esprit alle Filialen in der Schweiz schliessen.
- Nun sind die Läden der Modekette auf einmal wieder offen.
- Grund dafür ist eine totale Liquidation – mit grossen Rabatten.
Die Modekette Esprit hat im März all ihre Türen in der Schweiz geschlossen. Die Ländergesellschaft hatte Konkurs angemeldet. Betroffen waren 23 Filialen. Entlassen wurden etwa 150 Mitarbeitende.
Jetzt sind sie auf einmal wieder geöffnet – aber nur für kurze Zeit. Der Grund? «Totale Liquidation», steht in den Schaufenstern. Heisst: Ein massiver Ausverkauf vom Lagerbestand von rund 250'000 Kleidungsstücken mit satten Rabatten von bis zu 70 Prozent.
Ausgeschrieben hat dies das Zürcher Konkursamt. Es ist mit der Abwicklung beauftragt. Den Zuschlag hat allerdings der Anwalt Jean-Luc Grichting aus Montreux VD mit seiner Firma Geena erhalten, berichtet «Luzerner Zeitung». Er hat das Lager erworben.
Befristet ist der Ausverkauf bis zum 12. August.
Nachmieter für Filialen gesucht – und gefunden
Kommt alles weg, wird anschliessend auch das Shopmobiliar angeboten – inklusive Kleiderhänger. Allerdings geht es Grichting nicht nur darum, die Ladenräume zu leeren. Er sucht auch für die Immobilieneigentümer Nachmieter.
In Basel wird zum Beispiel Möbel Pfister eine ehemalige Esprit-Filiale übernehmen. «Möbel Pfister hat ein neues Ladenkonzept bereit», erklärt Grichtings Partner Gabriel Zekry. Der Möbelhändler, der zur österreichischen XXL-Lutz-Gruppe gehört, kehrt damit nach zwölf Jahren in die Innenstadt zurück.
Aber auch für andere Standorte sind die beiden bereits fündig geworden.
Die dänische Firma Bestseller wird mit ihrer Modemarke Only in Aarau, Chavannes-des-Bois VD und Uster ZH einziehen. Marken des spanischen Inditex-Konzerns werden die Filialen in Spreitenbach AG und Emmen LU übernehmen. Und die Jeans-Marke Lewis wird sich in Vevey VD niederlassen.
Ungewisse Zukunft für Modekette
Für die Modekette ist es aber nicht nur in der Schweiz das Ende. Auch auf dem deutschen Markt steht Esprit vor dem Aus. Dort werden etwa 1300 Mitarbeitende ihre Jobs verlieren – trotz Bemühungen um eine Rettung.
Versuche, die Marke global zu verkaufen, sind gescheitert. Pläne zur Umstrukturierung des Geschäfts wurden aufgegeben.