EU Handelsüberschuss mit USA steigt trotz Zollstreit
Der Handelsüberschuss der EU-Länder mit den USA steigt trotz des Zollkonflikts weiter.
Das Wichtigste in Kürze
- Der Handelsüberschuss der EU-Länder erhöht sich um 20 Prozent mehr als im Vorjahr.
- Ein Dorn im Auge ist lediglich das Defizit im Warenhandel mit den USA und China.
In den ersten acht Monaten dieses Jahres erhöhte sich der Handelsüberschuss der EU-Länder auf umgerechnet 100 Milliarden Schweizer Franken, wie das Statistikamt Eurostat am Dienstag mitteilte. Das sind rund 20 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Warenexporte in die weltgrösste Volkswirtschaft von Januar bis August wuchsen um 6,4 Prozent auf rund 300 Milliarden Franken, während die Importe aus den USA nur um 0,4 Prozent auf 200 Milliarden Franken zulegten.
US-Präsident Donald Trump ist das Defizit im Warenhandel mit der EU seit längerem ein Dorn im Auge und hat ihm den Kampf angesagt – ebenso wie dem Handelsdefizit mit China. Die europäische Wirtschaft fürchtet, dass Trump den US-Markt abschotten und damit den Welthandel bremsen könnte. Auf Stahl- und Aluminium-Importe aus den EU-Ländern hat er bereits höhere Zölle verhängt. Auf bereits angedrohte Sonderzölle auf europäische Autos verzichtete er bislang. Stattdessen gibt es Verhandlungen mit der EU zum Abbau von Handelsbarrieren.
Auch sonst florierten die Handelsgeschäfte der EU-Länder trotz wachsender Sorgen um die globale Konjunktur. Die gesamten EU-Ausfuhren in den Rest der Welt wuchsen in den ersten acht Monaten um 4,2 Prozent auf umgerechnet knapp 1,48 Billionen Franken. Die Importe legten mit 5,3 Prozent auf knapp 1,49 Billionen Franken noch kräftiger zu.